Massiver Angriff auf Kyiv: Apostolische Nuntiatur beschädigt
Svitlana Dukhovych und Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
„Die Angriffe auf die Stadt werden immer intensiver, viel häufiger, viel intensiver als die - wenn auch immer noch intensiven - Angriffe der letzten drei Jahre. Selbst heute Nacht und in den frühen Morgenstunden gab es Dutzende von Raketen und Drohnen. Besorgniserregend ist, dass wir sehen können, dass die Drohnen auf zivile Viertel abzielen. Ich habe mit eigenen Augen gesehen und gehört, dass einige Drohnen direkt über die Nuntiatur und Häuser geflogen sind. Ich weiß nicht, wonach sie gesucht haben. Wir haben mehrere Explosionen gehört, zwei davon sogar aus nächster Nähe."
Der Papstbotschafter in der Ukraine berichtet uns von Schäden an zivilen Gebäuden in etwa 70 Meter Entfernung und etwa 90 Meter Entfernung der Nuntiatur, die ja selbst auch Schäden zu verzeichnen hat - am Hauptgebäude - am Dach - sowie an der Garage und den Betriebsräumen.
Das Schrapnell, das das Gebäude traf, fiel auch einige Meter von seinem Haus und dem Haus des Bischofs entfernt:
„Wir haben etwa zehn ziemlich große Splitter aufgesammelt, und ich glaube, es war eher eine Drohne als eine Rakete. Uns als Menschen geht es gut, wir haben keinen Schaden erlitten. Aber es ist natürlich schon eindringlich, Explosionen in unmittelbarer Nähe zu sehen".
Angriffe verstärkt - Zahl der Opfer unklar
Das Viertel, in dem die Apostolische Nuntiatur angesiedelt ist, beherbergt auch weitere Botschaften. Es ist groß und laut einer ukarinischen Statistisk das beim aktuellen Angriff am stärksten betroffene Viertel - wenn man die Städte in der Nähe der Frontlinie wie Saporischschja, Charkiw, Cherson, Odessa und Sumy nicht mitzählt:
„Ab Ende Mai, den ganzen Juni und Anfang Juli haben die Angriffe stark zugenommen, sowohl was die Häufigkeit von Raketen- und Drohnenangriffen verschiedener Art als auch die Anzahl betrifft. Zählt man beispielsweise nur die Drohnen, so folgten die Explosionen, wenn ich mich nicht irre, innerhalb von drei Stunden aufeinander. Dann kamen die Raketen. Drei Stunden bedeutet, dass man eine Drohne vorbeifliegen hört und dann kommt dieselbe Drohne zurück und man weiß nicht, welches Ziel sie verfolgt, weil man sie direkt über dem Kopf hört. Dann noch eine und die fünfte, die zehnte, die zwanzigste, die dreißigste... es geht ununterbrochen weiter. Dann hörst du die Explosionen, und es ist alles sehr intensiv."
Viele in Kyiv hatten eine schlaflose Nacht - und auch am Tag ist die Lage weiter gefährlich:
„Wenn man so starke Explosionen hört, kann man nicht schlafen, also gingen wir nach unten, denn wir müssen bereit sein, das Gebäude zu verlassen, falls es Feuer fängt. Es wäre zu unvorsichtig, in den oberen Stockwerken zu bleiben, denn dort könnte man das Gebäude nicht rechtzeitig verlassen, wie es bei allen zivilen Häusern der Fall ist, wenn sie getroffen werden. Für diejenigen, die am Leben bleiben, besteht das Problem darin, die Häuser rechtzeitig verlassen zu können, da die Drohnen zusätzlich zur Druckwelle brennenden Treibstoff mit sich führen. Unter anderem ist es sowohl heute als auch in den letzten Tagen unmöglich, die Fenster zu öffnen, weil die ganze Stadt brennt und das giftige Material aus dem Treibstoff der Raketen und Drohnen verbrennt. Für ein paar Stunden ist es sehr gefährlich, die Luft in der Stadt zu atmen."
In dieser Nacht gab es also sehr viele Drohnen und Raketenangriffe - und sie kamen auch sehr nahe, sagt uns Nuntius Kulbokas:
„Wir wissen nicht, wie viele Opfer es gegeben hat, denn manchmal sind diese Zahlen erst nach ein, zwei oder drei Tagen bekannt, aber wir beten jeden Morgen in der Messe für alle Opfer. Natürlich bringt die Lage eine Reihe von Schwierigkeiten mit sich: Zum Beispiel konnten unsere Mitarbeiter auch heute zum x-ten Mal nicht rechtzeitig zur Arbeit kommen, weil es keine Möglichkeit gibt, sich fortzubewegen, die Straßen müssen von den vielen Trümmern und Granatsplittern befreit werden. All dies veranlasst uns sicherlich, noch mehr zu beten und den Herrn zu bitten, uns die Gabe des Friedens zu geben, wenn es den Menschen nicht möglich ist, ihn zu erlangen."
Bitte um Gebete für Frieden
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