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Lisandro Rivas, Bischof von San Cristóbal in Venezuela Lisandro Rivas, Bischof von San Cristóbal in Venezuela 

?Ein Pilger der Hoffnung“: Bischof Rivas über seinen Dienst in Venezuela

Bischof Lisandro Rivas hat als Pilger der Hoffnung die Heilige Pforte in Rom durchschritten. Im Rahmen des Jubil?ums der Bisch?fe sprach der Bischof von San Cristóbal über seinen pastoralen Dienst in Venezuela, die Bedeutung der Hoffnung, die kommende Heiligsprechung zweier Venezolaner und sein geplantes eucharistisches Heiligtum.

Johan Pacheco und Mario Galgano - Vatikanstadt

?Ich bin als Pilger gekommen, um mein Engagement als missionarischer Jünger zu erneuern“, sagte Bischof Lisandro Alirio Rivas, Oberhirte der Diözese San Cristóbal in Venezuela, anlässlich des Bischofsjubiläums in Rom. Vom 23. bis 27. Juni 2025 begegneten sich Bischöfe, Priester und Seminaristen aus aller Welt in der Ewigen Stadt – im Zeichen der Hoffnung.

Rivas betonte im Interview mit Radio Vatikan, dass er in seiner Pilgerschaft nicht nur sich selbst, sondern seine gesamte Diözese mitbringe: die emeritierten Bischöfe, seinen Weihbischof, Priester, Ordensleute, Laien und das gläubige Volk im Bundesstaat Táchira. ?Diese Heilige Pforte ist ein Zeichen der Hoffnung, sie ist Christus selbst“, sagte er. In einer Welt, die ?heute mehr denn je Hoffnung braucht“, verstehe er seinen Dienst als Zeichen der Ermutigung.

Zugleich gehe es um die Erfahrung einer synodalen Kirche: ?Viele Pilger durchschreiten die Pforte in der Petersbasilika – auch ich bin Teil dieser pilgernden Kirche, die Leben in Fülle bezeugen will.“

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Die Gegenwart als pastorale Aufgabe

Als Bischof verstehe er sich als Nachfolger der Apostel, der das Volk Gottes im Glauben stärken solle. Dabei gehe es nicht um große Gesten, sondern um die einfache, aber präsente Nähe: zuhören, ansprechbar sein, Hoffnung spenden. ?Die Menschen suchen Orientierung. Die Präsenz eines Bischofs ist ein Zeichen des Trostes und der Bestätigung im Glauben.“ Der Bischof zitiert ein Wort aus der altkirchlichen Tradition: ?Wo der Bischof ist, da ist auch die Kirche.“

Seine Diözese wolle er als Zeichen der Hoffnung lebendig halten. Dazu gehöre es, Brücken zu bauen, präsent zu sein, das Leben der Menschen zu teilen – in ihren Sorgen, Freuden und Herausforderungen. ?Man kann das Gewöhnliche auf außergewöhnliche Weise leben“, sagte er.

Dienst inmitten einer leidenden Gesellschaft

Bischof Rivas blickte auch auf seinen bisherigen Weg zurück: Zunächst war er Weihbischof in Caracas, bevor Papst Franziskus ihn nach San Cristóbal berief. Die Diözese sei geprägt von Vitalität und einem starken Glauben, so Rivas. Besonders bedeutsam sei für ihn die Nähe zu den Menschen: ?Ich habe viel von Papst Franziskus gelernt – manchmal ist es eine Geste, ein Lächeln, eine Umarmung, die Hoffnung vermittelt.“

In seinem Dienst sei er mal vorausgehender Hirte, mal mitten im Volk, mal am Ende der Herde, ?um auch jene zu tragen, die nicht mehr mitkommen“. Wichtig sei ihm auch der enge Kontakt mit seinem Presbyterium sowie die Förderung von Berufungen. Es gebe junge Menschen, die ihn fragten, wie sie Priester werden könnten – das mache ihm Mut.

Zwei neue Heilige für Venezuela

Eine große Freude für die Kirche in Venezuela sei die bevorstehende Heiligsprechung von José Gregorio Hernández und Mutter Carmen Rendiles. Papst Franziskus und Papst Leo XIV. hätten damit ein Zeichen gesetzt. ?Gregorio, unser ,Goyito‘, ist der Arzt der Armen und eine vertraute Figur für viele Menschen. Mutter Carmen war trotz körperlicher Einschränkung eine große geistliche Kraft“, so Rivas. Beide seien Zeichen der Hoffnung für eine leidende Gesellschaft.

Ein neues eucharistisches Heiligtum

Im Jahr des Jubiläums möchte der Bischof ein besonderes Zeichen setzen: die Gründung eines diözesanen Heiligtums für eucharistische Anbetung und Sühne. Es soll ein Ort sein, an dem das Allerheiligste Sakrament rund um die Uhr ausgesetzt ist, mit Beichtgelegenheit – mitten im Herzen von San Cristóbal. ?Wenn wir Christus ins Zentrum stellen, wird die ganze pastorale, soziale und missionarische Kraft der Kirche neu belebt“, so Rivas.

Die Realität in Venezuela

Zum Schluss sprach der Bischof offen über die Lage im Land: ?Venezuela durchlebt eine sehr schwierige Zeit.“ Trotz gegenteiliger Darstellungen sei die Realität geprägt von Mangel an Nahrung, Gesundheit, Bildung und Sicherheit. Willkürliche Verhaftungen, überfüllte Gefängnisse und eingeschränkte Meinungsfreiheit gehörten zum Alltag. Die wirtschaftliche Not zwinge viele zur Migration – mittlerweile hätten über neun Millionen Venezolaner das Land verlassen. Dies reiße Lücken in die Gesellschaft.

?Unsere Gesellschaft braucht Umkehr, Einsatz und Gebet“, sagte der Bischof. Die Kirche wolle mit Hoffnung, Nähe und konkreten Zeichen ihren Beitrag leisten.

(vatican news)

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30. Juni 2025, 12:12