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Seit langer Zeit erschüttern gewaltsame Konflikte den Sudan Seit langer Zeit erschüttern gewaltsame Konflikte den Sudan  (AFP or licensors)

Sudan: Kunst und soziale Medien für den Frieden

Im Sudan herrscht seit Jahrzehnten Krieg. Im Nachbarland Uganda haben junge Sudanesen jetzt eine Friedensinitiative gegründet. Sie wollen Kunst und soziale Medien für den Frieden nutzen. Besonders geht es ihnen dabei um junge Menschen.

Das Ende des Krieges sei ?ein Wunsch und eine Notwendigkeit für die gesamte sudanesische Bevölkerung“. Das ist das Ziel einer Gruppe junger Sudanesen, die im ugandischen Kampala vergangenen Samstag die Kampagne ?Voices of Peace“ (Stimmen des Friedens) gegründet haben. Sie soll junge Sudanesen in den Aufbau eines nachhaltigen Friedensprozesses einbinden.

?Mit dieser Kampagne wollen wir einen umfassenden Friedensprozess aufbauen, der junge Menschen in den Mittelpunkt stellt und die Macht und den Einfluss der sozialen Medien auf die öffentliche Meinungsbildung nutzt“, sagte einer der jungen sudanesischen Gründer. Man wolle soziale Medien und traditionelle Künstler mobilisieren, um die Versöhnung zu fördern und den anhaltenden Konflikt in ihrem von einem blutigen Bürgerkrieg zerrissenen Heimatland zu beenden. Dazu gehören zum Beispiel die ?Hakamat“, traditionelle Sängerinnen und Erzählerinnen.

Erfahrung mit sozialen Medien

In der Mitteilung heißt es weiter, dass die zivilen und politischen Gruppen im Sudan über umfangreiche Erfahrungen mit der Nutzung digitaler und sozialer Medien verfügten, die bei der sudanesischen Revolution 2018 und 2019 eine Schlüsselrolle spielten. Die Repressionen machten Social-Media-Plattformen wie Facebook, Twitter und WhatsApp für die Organisation von Protesten notwendig.

Der Aufstand durchbrach die offizielle Medienblockade und machte die sozialen Medien zu einem populären Kommunikationsinstrument. Die sudanesischen Aktivisten gewannen internationale Unterstützung, vor allem auf Twitter. Digitale Plattformen sind auch zu einem wichtigen Medium für junge Menschen geworden, um über Staatsaufbau, Übergangsjustiz und Menschenrechte zu diskutieren und eine Kultur des digitalen Widerstands zu fördern.

?Förderer des Friedens“

Asjad Bahaa, Gründer der Kampagne, sagte, dass ?Voices of Peace“ die zweite Phase eines ACJPS-Projekts sei, das im April begann und sich auf die Dokumentation des Verschwindenlassens von Personen konzentrierte. Er erläuterte, dass die Kampagne junge Menschen zu Beobachtern und Dokumentierern von Menschenrechtsverletzungen ausbilden wird, um dem Exodus vieler Aktivisten aufgrund von Sicherheitsbedrohungen entgegenzuwirken.

Junge Menschen seien ?der Treibstoff für Krieg und Frieden“ und würden oft von bewaffneten Gruppen rekrutiert, betonte ein Aktivist der Kampagne. ?Wir versuchen, diesen Trend umzukehren, indem wir junge Menschen zu Förderern des Friedens ausbilden“, sagte er.

Eskalation der Gewalt

Die Kampagne findet zu einem Zeitpunkt statt, zu dem der Konflikt zwischen der Armee und den Rapid Support Forces in sein drittes Jahr geht, in dem die Gewalt eskaliert und es kaum Anzeichen für eine politische Lösung gibt. Die humanitären Bedingungen verschlechtern sich weiter und Menschenrechtsverletzungen sind weit verbreitet.

Auch andere Länder in der Regio nutzen das Potenzial von Kunst und Medien bei der Friedenskonsolidierung: Dazu gehören Ruanda, das nach dem Völkermord von 1994 traditionelle Kunst, Gemeinschaftstheater und Radiosendungen nutzte, um Liebe, Versöhnung und Vergebung zu fördern, oder Sierra Leone, wo nach dem Bürgerkrieg 2002 reisende Jugendgruppen traditionelle Musik zur Wiedereingliederung von Kindersoldaten und zur Förderung von Toleranz einsetzten. In Niger wurde die Rolle der ?Hakamat“ bei der Friedenskonsolidierung durch Volkslieder gestärkt, die informell Botschaften zur Beendigung der Gewalt und zur Förderung des Zusammenlebens in den Hirtengemeinschaften vermittelten.

(fides – lv) 

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20. Juni 2025, 13:29