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Sudan: Vor einer Teilung des Landes?

Steht der Sudan vor einer faktischen Teilung? Diese Frage wirft die vatikanische Nachrichtenagentur fides in einer Analyse der Lage im nordafrikanischen Bürgerkriegsland auf.

Die RSF (Rapid Support Forces) von Mohamed Hamdan Dagalo, besser bekannt als Hemedti, haben mittlerweile die Kontrolle über das sogenannte Dreiländereck zwischen Sudan, Libyen und Ägypten übernommen. Nach Angaben der regulären Streitkräfte (Sudan Armed Forces) unter dem Kommando von General Abdel Fattah al-Burhan gelang diese Eroberung des Dreiländerecks durch die RSF durch die Hilfe von General Khalifa Haftar, dem Anführer der Libyan National Army (LNA), vom Nachbarland Libyen aus.

Die Kontrolle dieses wichtigen Grenzübergangs zwischen dem Sudan und Libyen ermöglicht es nach Darstellung von fides, den legalen und illegalen Handel (insbesondere mit Gold) zu steuern und die RSF-Truppen über die libysche Grenze zu versorgen. Nachdem er aus dem Gebiet der Hauptstadt Khartum vertrieben wurde, beabsichtige der Anführer der RSF nun, seine Kräfte im Westen des Sudan, in Darfur und Kordofan, zu konzentrieren. Es sei zu vermuten, dass die Schaffung eines sicheren Versorgungs- und Handelswegs Teil von Dagalos Strategie sei, eine eigene Verwaltung in Darfur, seiner Hochburg, zu errichten. In den letzten Monaten hat Dagalo die Bildung einer alternativen Regierung zu der von General al-Burhan geführten Regierung verkündet.

Sudanesisches Militär auf Streife in der Nähe von Khartum, 22. Mai 2025
Sudanesisches Militär auf Streife in der Nähe von Khartum, 22. Mai 2025   (AFP or licensors)

Islamisten auf beiden Seiten

Der Konflikt zwischen den sudanesischen Fraktionen hat, so fides, zudem eine ideologische und eine internationale Dimension, die miteinander verflochten seien. Um der RSF bei der Eroberung des Dreiländerecks zu helfen, habe der libysche General Haftar die Brigade ?Subul al-Salam” entsandt, eine salafistische Formation, die sich gegen die andere Ausprägung des politischen Islam stellt, wie sie von den Muslimbrüdern verkörpert wird. Letztere seien den Vereinigten Arabischen Emiraten ein Dorn im Auge, die sowohl Haftar als auch die RSF unterstützten. Um der Muslimbruderschaft entgegenzuwirken, seien die Emirate offenbar dazu bereit, wenn auch indirekt über Mittelsmänner, auf salafistische Gruppen zurückzugreifen.

Die staatliche sudanesische Armee von General Buran konnte Khartum und andere Gebiete vor allem dank der neu gegründeten ?Hunter Force” zurückerobern. Diese Elite-Spezialeinheit besteht, wie fides darlegt, unter anderem aus islamistischen Elementen, die mit der Muslimbruderschaft verbunden sind.

Die externen Einflüsse im sudanesischen Bürgerkrieg würden schließlich durch den ?Drohnenkrieg” veranschaulicht. Die RSF setze nämlich chinesische Drohnen ein, die von den Emiraten geliefert würden, und die Armee türkische Drohnen, die von Ankara geliefert würden.

(fides – sk)
 

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19. Juni 2025, 12:08