Panama: Kirche will bei Sozialprotesten vermitteln
Nach wochenlangen Protesten gegen Konzerne und Regierung in Panama will die katholische Kirche vermitteln. Das sagte der Erzbischof von Panama, José Domingo Ulloa, im Anschluss an ein Treffen mit Präsident José Raúl Mulino. Die Kirche wolle helfen, die Probleme im Land zu lösen, so der Vorsitzende der Panamaischen Bischofskonferenz laut einer Meldung auf der Internetseite des Präsidialamtes am Wochenende, aus der die Nachrichten-Agentur KNA zitiert.
Demnach soll Ulloa am Dienstag zu einem ersten Treffen mit Vertretern von Gewerkschaften zusammenkommen. Unterstützt wird er von Rabbi Gustavo Kraselnik, dem Vorsitzenden des Interreligiösen Komitees in Panama. In dem mittelamerikanischen Land wird seit Wochen demonstriert.
5.000 Arbeiter entlassen
Es geht dabei zuvorderst um die umstrittene Wiederaufnahme eines großen Kupferbergbau-Projektes, um die staatliche Hoheit über den von US-Präsident Donald Trump beanspruchten Panama-Kanal und um einen Streik auf einer Plantage des Bananen-Produzenten Chiquita.
Dort waren wegen eines tagelangen Streiks in Bocas del Toro rund 5.000 Arbeiter fristlos entlassen worden. Das Unternehmen begründete dies damit, dass die Plantage wegen des Streiks unbrauchbar geworden wäre; Gewerkschaftler widersprechen dieser Darstellung. Es gibt Berichte über Übergriffe der Polizei, ein Gewerkschaftler flüchtete in eine internationale Botschaft. Die Streiks führten zu erheblichen Einschränkungen in weiten Teilen des Landes.
(kna - lv)
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