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Die St Patrick's-Kathedrale in Armagh Die St Patrick's-Kathedrale in Armagh 

Irland wird dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht

Der irische Primas Eamon Martin weiht Irland dem Heiligsten Herzen Jesu. Für Sonntagnachmittag war eine Zeremonie unter Leitung des Erzbischofs von Armagh am Marienwallfahrtsort Knock im Nordwesten des Landes angesetzt.

Das teilte das dortige Heiligtum unter dem Stichwort „Heilig-Herz-Kreuzzug“ auf seiner Website mit. Mit dabei seien auch Reliquien der heiligen Margareta Maria Alacoque aus der burgundischen Herz-Jesu-Stadt Paray-le-Monial. In Knock ereignete sich im August 1879 eine Marienerscheinung, die bis heute Tausende Pilger anzieht. Später gab es diverse Heilungsberichte.

Die Verehrung des Herzens Jesu ist ein besonderer, traditioneller Ausdruck katholischer Frömmigkeit. Das „heiligste Herz“ Jesu Christi steht dabei als Symbol seiner Liebe zu den Menschen. Schon in Antike und Frühmittelalter gab es Anklänge an ein Bild von Kirche, die aus dem Herzen Jesu erwächst. Förderung erfuhr diese Tradition durch die deutsche Mystik des Hoch- und Spätmittelalters, aber auch durch die Orden der Franziskaner und Kartäuser.

Sühne-Theologie

Den Durchbruch zu einer europa- und weltweiten Frömmigkeitsform und Verehrung verschaffte ihr die französische Sühne-Theologie des 17. Jahrhunderts, vor allem die Visionen der heiliggesprochenen Salesianerin Margareta Maria Alacoque (1647-1690). Die Ordensfrau bat König Ludwig XIV., ganz Frankreich dem Herzen Jesu zu weihen und dafür in Paris eine Kirche zu errichten. Erfüllt wurde dieser Auftrag 200 Jahre später durch den Bau der nationalen Sühnebasilika Sacré-Coeur auf dem Montmartre ab 1875.

Auch der Jesuitenorden verbreitete die Herz-Jesu-Frömmigkeit - die dagegen von der Aufklärung bekämpft wurde. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gründeten sich Gebetsgemeinschaften und Herz-Jesu-Bruderschaften. Papst Pius IX. führte 1856 das Herz-Jesu-Fest für die Gesamtkirche ein; auch seine Nachfolger bis zu Pius XII. förderten die Verehrung. Das katholische Hochfest wird am dritten Freitag nach Pfingsten begangen.

(kna – pr)
 

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22. Juni 2025, 11:34