Indien: Christ aus der Armee entlassen
Der Offizier Samuel Kamalesan habe ?seine Religion über einen rechtmäßigen Befehl seines Vorgesetzten gestellt“, so das Oberste Gericht in Delhi in seinem Urteil. ?Dies ist eindeutig ein Akt der Disziplinlosigkeit.“ Die Richter bestätigten die Entlassung Kamalesans ohne jegliche Leistungen wie Rente oder Abfindung. Gegen seine Entlassung im März hatte Kamalesan beim Obersten Gerichtshof Berufung eingelegt.
Kamalesan war Anführer einer Kompanie aus Sikh-Soldaten. Mit ihnen zusammen sollte er an einer Parade zu einem Gurudwara, einem Sikh-Tempel, teilnehmen und sich den Gebeten im Innern des Tempels anschließen. Letzteres verweigerte er mit Verweis auf seinen christlichen Glauben, der ihm dies nicht erlaube.
Unterschiedliche Ansichten
Er könne zwar vom Tempelhof aus an den Gebeten teilnehmen, aber nicht den innersten Teil des Tempels betreten. Das sei nicht nur seinem christlichen Glauben geschuldet, sondern auch ein Zeichen des Respekts für seine Sikh-Kameraden, deren religiöse Gefühle durch sein Eindringen ins Innere des Tempels verletzt werden könnten.
Ein katholischer Militäroffizier, der anonym bleiben wollte, weil er nicht befugt ist, mit den Medien zu sprechen, widersprach gegenüber der Nachrichtenagentur ?Ucanews" Kamalesans Argumentation. Dass Kompanien des Heeres an religiösen Paraden teilnähmen, sei in Indien ?nichts Neues“. Jeder Truppenführer halte sich daran, ?unabhängig von seiner Religion“. So komme es immer wieder vor, dass Christen, darunter auch er selbst, Kompanien zu Hindu-Tempeln des Regiments begleiteten, auch in den innersten Teil des Tempels. ?Unsere Regimentsidentität steht über Religion, Kaste und Gemeinschaft.“
(ucanews – sk)
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