Darfur: Weltkirchenrat verurteilt Angriff auf Hilfskonvoi
Der Weltkirchenrat (WCC) hat den tödlichen Angriff auf einen UNO-Hilfskonvoi in Nord-Darfur im Sudan scharf verurteilt. Der brutale Angriff vom Dienstag habe fünf humanitären Helfern das Leben gekostet, viele weitere verletzt und Hilfsgüter zerstört, die für von Hungersnot betroffene Menschen bestimmt waren, beklagte WCC-Generalsekretär Jerry Pillay in Genf. Die Attacke auf den Hilfskonvoi sei ein grober Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht, stellte Pillay fest.
Der weltweite Ökumenische Rat der Kirchen forderte alle Konfliktparteien auf, ihren moralischen und rechtlichen Verpflichtungen zum Schutz humanitärer Helfer nachzukommen und einen sicheren und ungehinderten Zugang zu den Bedürftigen zu gewährleisten. ?Wir fordern auch die internationale Gemeinschaft und religiöse Führer aller Glaubensrichtungen auf, ihre Stimme gegen Angriffe auf Helfer zu erheben und sich für Frieden, Schutz und Gerechtigkeit einzusetzen“, so Generalsekretär Pillay.
Zahlreiche Angriffe in den letzten Monaten
Der aus 15 Lastwagen bestehende Konvoi sollte die von der Hungersnot betroffenen Kinder und Familien in Nord-Darfurs Hauptstadt Al-Fashir mit Lebensmitteln und Nahrungsmitteln versorgen, hatten das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) und das UN-Kinderhilfswerk UNICEF nach dem Angriff mitgeteilt. Nach der monatelangen Gewalt-Eskalation seien dort Hunderttausende von Menschen, viele davon Kinder, stark von Unterernährung und Hunger bedroht.
In der Region gab es laut UNO in den vergangenen zwei Jahren eine Reihe von Angriffen auf humanitäre Einsätze. Erst kürzlich wurde ein Bombenanschlag auf das WFP-Hauptquartier in El Fasher verübt, bei dem eine Werkstatt, ein Bürogebäude und eine Klinik beschädigt wurden.
Der aktuelle Bürgerkrieg in dem Land in Nordostafrika, in dem die Armee gegen die RSF-Miliz kämpft, tobt seit mehr als zwei Jahren. Auslöser war ein Machtkampf zwischen Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan und seinem früheren Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo. Die anhaltenden Kämpfe haben bereits Zehntausende Tote gefordert und laut Vereinten Nationen die weltweit größte humanitäre Katastrophe ausgelöst. Laut UN wurden knapp 13 Millionen Menschen vertrieben, fast 25 Millionen - etwa die Hälfte der Bevölkerung – leiden unter akutem Hunger.
(kap - lv)
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