Afrika: Die Herausforderung der Impfstoffe
Die ermutigenden Daten zum neuen Impfstoff gab Simeon Agwale vom nigerianischen Pharmaunternehmen Innovative Biotech jetzt bekannt. Der Impfstoff wurde unter Lizenz der australischen Universität Melbourne entwickelt; die Dosen für die Versuche werden in den Vereinigten Staaten hergestellt, bis die notwendige Infrastruktur in Nigeria aufgebaut ist.
Für Nigeria bedeutet die Möglichkeit, den Impfstoff gegen das Lassa-Fieber selbstständig zu entwickeln und herzustellen, einen bedeutenden Erfolg. Die Sterblichkeitsrate durch das Fieber ist im Vergleich zu 2024 gestiegen. Die vatikanische Nachrichtenagentur sieht in einer Analyse insgesamt ?einen positiven Trend bei der Entwicklung von Impfstoffen auf dem gesamten Kontinent“.
Mehrere afrikanische Länder versuchen nach Angaben von fides, die interne Impfstoffproduktion zu steigern. Die Priorität habe seit der Pandemie an Bedeutung gewonnen. Im Jahr 2022 wurde die ?Partnerships for African Vaccine Manufacturing“ (Pavm) gegründet, deren Ziel es ist, bis 2040 60 Prozent des Impfstoffbedarfs in Afrika zu produzieren (derzeit kann nur 1 Prozent gedeckt werden).
25 Impfstoffprojekte in ganz Afrika
Nach Angaben der Afrikanischen Union gab es 2024 auf dem gesamten Kontinent 25 Impfstoffprojekte: 15 in der frühen Entwicklungsphase, fünf mit Produktionskapazität, aber ohne Transferkapazität, und fünf mit Produktions- und Transferkapazität. Außerdem gebe es auf dem gesamten Kontinent mindestens ein Dutzend Pharmaunternehmen, die in Ländern wie Nigeria, Marokko, Ägypten, Südafrika und Algerien tätig seien. ?All diese Aspekte tragen zur Stärkung des Impfstoff-Ökosystems bei“, so fides. Die Agetur verweist auf frühere Erfolge, beispielsweise den Ebola-Impfstoff, der nach der Epidemie 2013 in Westafrika entwickelt wurde.
Um die Produktionskapazitäten für Impfstoffe in Afrika zu stärken, wurden kürzlich mehrere wichtige Vereinbarungen angekündigt, eine davon wurde im Dezember 2024 und zwei im Februar dieses Jahres unterzeichnet. An der ersten Vereinbarung sind die U.S. International Development Finance Corporation, die Afrikanische Entwicklungsbank und die International Finance Corporation (Ifc) beteiligt. Sie sieht die Bereitstellung von 45 Millionen Dollar für VaxSen vor, eine Tochtergesellschaft des Pasteur-Instituts in Dakar im Senegal, einem Land, das ebenfalls sehr aktiv in der Impfstoffforschung ist.
Probleme beim Zugang zu Finanzmitteln
Das Abkommen dient der Stärkung der Produktionskapazitäten, der Unterstützung der lokalen Lieferkette und der Schaffung eines starken Vertriebsnetzes für Impfstoffe. Doch nach Angaben der Nachrichtenagentur fides ?stellt sich die Frage, ob nach den Kürzungen der internationalen Zusammenarbeit durch die Trump-Regierung in den letzten Monaten auch dieses Projekt reduziert oder sogar gestrichen wird“.
Bei einer anderen Vereinbarung, die im Februar unterzeichnet wurde, handelt es sich hingegen um eine rein afrikanische Zusammenarbeit: Das ägyptische Unternehmen Biogeneric Pharma und das südafrikanische Unternehmen Afrigen werden die Entwicklung von mRNA-Impfstoffen ausweiten. Diese Initiativen werden in einem Bericht aufgeführt, den die ?Coalition for Epidemic Preparedness Innovations“ (Cepi) im Februar dieses Jahres veröffentlicht hat. Die in Oslo ansässige Stiftung betont, dass zu den Problemen, die gelöst werden müssen, um eine Impfstoffindustrie in Afrika vollständig entwickeln zu können, Probleme beim Zugang zu Finanzmitteln, Produktionsbeschränkungen, Zölle und Abgaben sowie eine unsichere Nachfrage gehören.
(fides – sk)
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