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Unzufriedenheit, schon seit l?ngerem: Nigerianer protestiert gegen die Regierung, 2024 Unzufriedenheit, schon seit l?ngerem: Nigerianer protestiert gegen die Regierung, 2024  (AFP or licensors)

Nigeria: Menschenrechtler prangern Gewalt an – und kritisieren Regierung

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International warnt vor einer humanit?ren Krise in Nigeria.

Seit der Amtsübernahme von Präsident Bola Tinubu vor zwei Jahren sind einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht zufolge mehr als 10.000 Menschen ermordet worden. Hauptgrund dafür sind Überfälle durch bewaffnete Gruppen. Dabei zerstörten diese auch Kirchen und Getreidespeicher.

Mit knapp 7.000 Toten hat es im Bundesstaat Benue im Zentrum Nigerias besonders viele Opfer gegeben. Die Angriffe lösten eine Vertreibungswelle aus: Amnesty International dokumentiert 450.000 Binnenvertriebene. Zu den mutmaßlichen Tätern gehörten bewaffnete Viehhirten; die Betroffenen seien fast ausschließlich Bauern. Die Folge sei, dass viele Felder nicht mehr bewirtschaftet würden.

Amnesty: ?Lage hat sich verschlechtert“ 

Nach Einschätzung der Organisation war auch der Bundesstaat Zamfara im Nordwesten besonders stark von Gewalt betroffen. Dort habe es mitunter mehrere Angriffe an einem Tag gegeben. 725 Dörfer stünden unter Kontrolle von gewaltsamen Banden.

?Heute ist es genau zwei Jahre her, dass Präsident Bola Tinubu sein Amt mit dem Versprechen antrat, die Sicherheit zu verbessern. Stattdessen hat sich die Lage nur noch verschlechtert“, kritisiert Isa Sanusi, Direktor von Amnesty International in Nigeria. Die Behörden seien nicht in der Lage, die Sicherheit von Zehntausenden Menschen zu schützen.

Gewalt durch islamistische Milizen

Nicht in die Auswertung mit eingeflossen sind Angriffe der islamistischen Terrorgruppen Boko Haram und Islamischer Staat in der westafrikanischen Provinz (ISWAP), die vorwiegend im Nordosten des Landes aktiv sind. Im Dorf Malam Karanti, das im Bundesstaat Borno liegt, wurden zuletzt Mitte Mai mindestens 23 Fischer und Bauern ermordet, wie nigerianische Medien berichteten.

Auch christliche Menschenrechtler prangern die Situation in Nigeria an. Die Massaker häuften sich, ohne dass die Weltöffentlichkeit davon erfahre; zuletzt seien in der nigerianischen Diözese Makurdi im Bundesstaat Benue zwischen dem 24. und 26. Mai mehr als 30 Menschen bei einer Reihe von bewaffneten Angriffen von Fulani-Dschihadisten getötet worden, darunter auch Kinder.

Unterlassene Hilfeleistung?

Sicherheitskräfte vor Ort hätten laut ?Kirche in Not“ Hilfeleistung unterlassen, zudem gebe es als Folge nun eine humanitäre Krise. Der Organisation ?Christian Solidarity International“ zufolge gab es am Palmsonntag ein noch größeres Massaker: Im Ort Zike im Bundesstaat Plateau seien 56 Menschen brutal getötet worden und Dutzende schwer verletzt, wobei etliche infolge von Machetenhieben später ihren Verletzungen erlegen waren.

Auch hier seien Tausende Vertriebene die Folge gewesen. Bei einem anderen kürzlichen Angriff hätten die Täter zwölf Menschen bei einer Beerdigung getötet. Ein rechtzeitiges Einschreiten einer in der Nähe stationierten "Friedenstruppe" des nigerianischen Militärs sei ebenso ausgeblieben wie Ermittlungen oder Festnahmen.

(kap – lv)

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30. Mai 2025, 11:07