10 Jahre Laudato sì: Umsetzung gefragt
?Nicht wenige Regierende machen taube Ohren gegenüber den Warnungen der Enzyklika“, beklagt der katholische Erzbischof von Belo Horizonte in einer Stellungnahme. Zwar würden internationale Vereinbarungen getroffen, doch ?überwiegen egoistische Gewinninteressen“.
Die Enzyklika bleibe aktuell, weil sie ein Gegengewicht zu jener Gleichgültigkeit und Ignoranz bilde, die Handeln im Namen des wirtschaftlichen Eigennutzes legitimiere. Azevedo betont, dass der Schutz der Umwelt nicht nur eine politische, sondern auch eine spirituelle Aufgabe sei: ?Christen, die glauben, dass der Planet Gottes Schöpfung ist, müssen ihn bewahren.“
Viele wollen Gewohnheiten behalten
Zugleich warnt der Erzbischof vor einer einseitigen Fixierung auf technische Lösungen und einer weit verbreiteten Weigerung, den eigenen Lebensstil zu überdenken. ?Viele bleiben desinteressiert, ihre eigenen Gewohnheiten zu ändern“, beklagt er. Es gebe zwar Initiativen wie die brasilianische Umweltkampagne Junho Verde, die von der Kirche mitgestaltet wurde. Sie hätten es jedoch weiterhin schwer. Statt echter Fortschritte zugunsten des Gemeinwohls entstünden ?oligarchische Privilegien“.
Die zentralen Anliegen von Laudato si' müssten weitergetragen werden, fordert der Erzbischof. ?Die Appelle der Enzyklika müssen weiterhin stark erklingen, um die menschlichen Wurzeln der ökologischen Krise zu behandeln.“ Nur so könne ein nachhaltiger Wandel gelingen.
Die am 24. Mai 2025 von Papst Franziskus unterschriebene Enzyklika ?Laudato si - Über die Sorge für das gemeinsame Haus“ wurde am 18. Juni 2015 vom Vatikan veröffentlicht. Papst Franziskus rief in dem Lehrschreiben zu einer ?ökologischen Umkehr“ auf, was politische Entscheidungen wie auch eine neue Lebensweise beinhalten müsse.
(kap – pr)
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