Afrika: Einsatz gegen Missbrauch von Ordensfrauen gefordert
In ihrem Vortrag bei dem Treffen am 24. Mai kritisierte Sr. Linah Siabana das institutionelle Schweigen und rief die Kirchenleitung dazu auf, Schutzrichtlinien umzusetzen, psychologische Begleitung anzubieten und vertrauliche, vorurteilsfreie Meldesysteme einzurichten. „Wir tragen gemeinsam die Verantwortung, die Würde und Rechte der uns Anvertrauten zu schützen“, sagte die Ordensfrau.
Sie betonte in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit einer Ausbildung kirchlicher Führungskräfte, die Sicherheit und Rechenschaftspflicht in den Mittelpunkt stelle, und forderte, Ordensfrauen zu stärken und über institutionellen Selbstschutz hinauszugehen.
Dialog als Beitrag
Auch Sr. Jane Joan Kimathi aus Kenia sprach während des Treffens und stellte die afrikanische Tradition des Palavers – ein respektvoller, gemeinschaftlicher Dialog – als wertvollen Beitrag zur Synode über Synodalität vor. Sie plädierte für ethische Leitung, wirtschaftliche Nachhaltigkeit und eine Ausbildung, die sowohl spirituelle Verwurzelung als auch gesellschaftliches Bewusstsein integriere. Wahre Stärkung bedeute, innere Fähigkeiten zu fördern – nicht Kontrolle auszuüben.
COMSAM ist eine vom Vatikan anerkannte Konföderation, die 2005 gegründet wurde, um das Ordensleben in Afrika und Madagaskar zu fördern und zu stärken.
Das vom 23. bis 30. Mai in Johannesburg und Pretoria stattfindende Treffen ist das erste, das in Südafrika ausgerichtet wird. Es bringt Ordensoberinnen und -obere aus dem gesamten Kontinent zusammen, um über das Thema „Hoffnung, Synodalität und die Stärkung des geweihten Lebens in Afrika“ zu reflektieren. Die Veranstaltung fällt zudem mit dem Afrika-Monat zusammen. Ziel ist auch, die Einheit und Identität der Kirche auf dem Kontinent zu unterstreichen.
(aciafrica - cs)
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