ÐÓMAPµ¼º½

Sitz der Congregazione Vita Consacrata, die mit der Kurienreform zum Dikasterium für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens wurde Sitz der Congregazione Vita Consacrata, die mit der Kurienreform zum Dikasterium für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens wurde 

Gemeinschaft „Sodalicio" aufgelöst

Diesen Montag wurde am Sitz des Ordens-Dikasteriums in Anwesenheit von Präfektin Schwester Simona Brambilla die Auflösung der Gemeinschaft „Sodalitium Christianae Vitae“ (SVC) unterzeichnet. Das gab SVC auf seiner Internetseite bekannt. Die Gemeinschaft wird in Lateinamerika kurz „Sodalicio“ genannt. 2024 wurden mehr als zehn Mitglieder auf Geheiß des Papstes aus ihr entlassen, auch der Gründer war dabei. Hintergrund waren Missbrauchsfälle.

„Mit Trauer und Gehorsam nehmen wir diese von Papst Franziskus ausdrücklich gebilligte Entscheidung an, die unserer Zusammenarbeit ein Ende setzt", heißt es in der Pressemitteilung von Sodalicio. Demnach wurde Vatikan-Mitarbeiter Jordi Bertomeu Farnós, der als Spezialist für Fragen des sexuellen Missbrauchs und seiner Aufklärung gilt, zum Apostolischen Kommissar für die Aufgaben im Zusammenhang mit der Auflösung ernannt. 

In der Pressemitteilung richtet sich die Gemeinschaft auch an die Opfer: „Unsere Gedanken sind auch bei den Opfern. Wir bekräftigen unsere aufrichtige Entschuldigung für die Misshandlungen und den Missbrauch, die in unserer Gemeinschaft begangen wurden. Wir bitten auch die gesamte Kirche und Gesellschaft um Vergebung für den verursachten Schmerz. Wir vertrauen darauf, dass die Bemühungen um Wiedergutmachung Früchte tragen werden, und wir werden weiterhin dafür beten, dass der Herr die Wunden heilen möge, die verursacht worden sind." Sodalicio dankt auch explizit den päpstlichen Delegierten, die die Gemeinschaft beim Erneuerungs- und Aufarbeitungsprozess „geführt und begleitet" haben sowie allen Unterstützern und allen „ die im Laufe unserer Geschichte Teil der Gemeinschaft waren und die großzügig Jahre ihres Lebens der Mitarbeit an der apostolischen Sendung der Kirche gewidmet haben." 

Macht- und Amtsmissbrauch

Bei Sodalicio war zuvor Amtsmissbrauch und Machtmissbrauch, sowohl was sexuellen Missbrauch – teils auch Minderjähriger - als auch die Veruntreuung von kirchlichem Eigentum betreffe, festgestellt worden. Auch der Gründer der Gemeinschaft, Luis Fernando Figari, musste danach gehen. Kardinal Carlos Castillo Mattasoglio hatte sich für ein vollständiges Verbot der Laienbewegung ausgesprochen. In einem Gastbeitrag für die spanische Zeitung El País schrieb der Erzbischof von Lima, bei der Gemeinschaft handle es sich um ein „gescheitertes Experiment des Kalten Krieges in Lateinamerika“.

Sodalicio wurde 1971 in Lima gegründet. Binnen weniger Jahre erlangte die Gruppe als Gegenbewegung zur politisch als linkslastig empfundenen Befreiungstheologie großen Einfluss in der Kirche. Papst Johannes Paul II. (1978-2005) erkannte die Organisation 1997 offiziell an. Sie füllte ihre Priesterseminare und Ordenshäuser mit jungen Mitgliedern, während die Seminare anderer Ordensgemeinschaften immer leerer wurden. Hinweise, dass es dabei zu Misshandlungen gekommen sei, wurden von den örtlichen Kirchenoberen lange Zeit nicht verfolgt.

(/vatican news - sst) 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

14. April 2025, 18:11