Bischof von Jerusalem ruft zu ³§´Ç±ô¾±»å²¹°ù¾±³Ùä³Ù mit Christen auf
„Es gilt, alles Mögliche zu unternehmen, damit es auch in Zukunft einheimische Christen im Heiligen Land gibt“, betonte Azar. Eine besonders gute Möglichkeit dazu seien Pilgerreisen, die den durch den Einbruch des Tourismus betroffenen Menschen helfen könnten, ihren Lebensunterhalt zu sichern.
In Betlehem seien rund 70 Prozent der Bewohner vom Tourismus abhängig, doch seit dem Krieg nach dem 7. Oktober 2023 sei dieser komplett eingebrochen. „Die Menschen haben seit fast eineinhalb Jahren kein Einkommen mehr, viele sind völlig verarmt und sehen keine Zukunftsperspektiven mehr“, erklärte der Bischof. Infolge der wirtschaftlichen Notlage hätten allein in den vergangenen Wochen fast 160 christliche Familien das Heilige Land verlassen. Für die ohnehin kleine christliche Minderheit sei dies ein schwerer Verlust.
Auch die Lage der Palästinenser im Westjordanland bleibe sehr schwierig, „auch wenn der Krieg nun hoffentlich vorbei ist“, so Azar. Israel habe mehr als 800 neue Checkpoints errichtet, die ständig ihre Standorte wechselten. „Man weiß nie, wie lange man für die Fahrt zur Arbeit, zur Schule, zur Universität oder zum Arzt braucht.“ Diese Situation zermürbe die Menschen, die bereits „müde und erschöpft“ seien.
2.000 Gläubige in fünf Pfarreien
Bischof Azar ist als Leiter der evangelisch-lutherischen Kirche im Heiligen Land für rund 2.000 Gläubige in fünf Pfarreien zuständig. Trotz der Herausforderungen sei seine Kirche lebendig und engagiert, betonte er. Dies zeige sich etwa an den vier Schulen der Kirche, die von 2.000 Schülerinnen und Schülern besucht werden.
Besorgt äußerte sich Azar auch über die zunehmenden Übergriffe auf Christen in Jerusalem, insbesondere in der Altstadt. Geistliche würden immer öfter attackiert, und die Atmosphäre sei teils bedrückend. Hinzu kämen Versuche der Stadtverwaltung, von kirchlichen Einrichtungen Grundsteuer einzufordern, oft auch rückwirkend über viele Jahre. Für viele Kirchen und ihre sozialen Einrichtungen sei dies existenzbedrohend. Als Beispiel nannte Azar das evangelische Krankenhaus auf dem Ölberg, das einzige Krebskrankenhaus für Palästinenser in der Region. „Eine solche Steuer würde dazu führen, dass diese Einrichtungen geschlossen werden müssten“, warnte der Bischof.
Schöne Erlebnisse
Trotz der Herausforderungen gebe es auch schöne Erlebnisse, so Azar. Die ökumenischen Beziehungen im Heiligen Land seien sehr gut. Vor Kurzem hätten Vertreter aller Kirchen gemeinsam eine Priesterweihe in der melkitischen Kirche gefeiert – ein „erhebendes Erlebnis“, wie Azar beschrieb. Auch regelmäßige Treffen der Patriarchen und führenden Bischöfe der Kirchen zeigten, dass die Kirchen zusammenstünden, um Herausforderungen gemeinsam anzugehen.
Bischof Azar unterstrich die Bedeutung der Unterstützung durch die Christen im Westen, um die einheimischen Glaubensgeschwister im Heiligen Land in ihrer schwierigen Lage nicht alleine zu lassen. „Die Kirchen müssen zusammenhalten“, resümierte er.
(kapiInformation christlicher orient - mg)
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