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Hindu-Ritual in Gujarat im Dezember 2023 Hindu-Ritual in Gujarat im Dezember 2023  (AFP or licensors)

Indien: Kirchenvertreter widersprechen Hindu-Führer

Kirchenführer wehren sich gegen die Behauptung eines populären Hindu-Führers, dass christliche Lehrer im westindischen Bundesstaat Gujarat Schüler zum Christentum bekehrten.

Morari Bapu hatte bei einer Rede Mitte März in Songadh angegeben, dass 75 Prozent der staatlichen Lehrer in Gujaratis von Stämmen dominiertem Bezirk Tapi Christen seien. Sie seien, so fuhr er fort, „aktiv daran beteiligt, Schüler zum Christentum zu bekehren“.

Dem widersprach nun der in Gujarat lebende Jesuitenpater und Menschenrechtsaktivist Cedric Prakash. „Die ungerechtfertigten Äußerungen, für die es nicht den geringsten Beweis gibt, müssen eindeutig verurteilt werden.“ Das Problem sei, dass der spirituelle Hindu-Führer in Gujarat eine große Anhängerschaft habe. „Seine Anhänger schlucken alles, was er sagt, sogar solche unverhohlenen Lügen“, so Prakash.

„Wir haben keine einzige Beschwerde über einen christlichen Lehrer erhalten“

Der Jesuit wies darauf hin, dass christliche Missionare die einheimische Stammesbevölkerung in der Region durch ein gut geführtes Netzwerk von qualitativ hochwertigen Bildungseinrichtungen förderten. „Dies hat sicherlich diejenigen verärgert, die sie jahrelang ausgebeutet und am Rande der Gesellschaft gehalten haben“, sagte Prakash.

Auch Mohan Kokani, der einzige christliche Abgeordnete aus dem Wahlkreis Vyara im Bezirk Tapi, bezeichnete die Behauptung Bapus als „unbegründet“. Konkani, ein Mitglied der pro-hinduistischen Bharatiya Janata Party (BJP) von Premierminister Narendra Modi, sagte: „Wir haben keine einzige Beschwerde über einen christlichen Lehrer erhalten, der Schüler in diesem Bezirk bekehrt. Bapu sollte Beweise für seine Aussage liefern.“

Versteckte Agenda

Bis 1970 habe es in dem Stammesgebiet keinerlei Gesundheits- und Bildungseinrichtungen gegeben. „Christliche Missionare kamen und boten Gesundheitsversorgung und Bildung an, so dass die Menschen sie akzeptierten. Sie haben niemanden zum Christentum gelockt“, sagte Kokani.

Jojo Thomas, Präsident der „All India Christian Association“, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur ucanews, die christliche Bevölkerung in Indien sei rückläufig. „Wenn es Bekehrungen gegeben hätte, wie von Hindu-Führern behauptet, wäre unsere Zahl gestiegen“, sagte er. Nach seinem Eindruck. Gebe es „eine versteckte Agenda, um die Hindu-Wählerschaft zu konsolidieren, indem Hindus gegen Christen aufgehetzt werden“.

Der Hindu-Führer Bapu sagte, er habe den Beschwerdebrief eines Lehrers über Zwangskonvertierungen in Stammesgebieten erhalten. Der spirituelle Führer übergab diesen Brief dem Bildungsminister von Gujarat, Praful Pansheriya, der ebenfalls bei seinem Auftritt in Songadh anwesend war. Der Minister sagte, er habe das Thema mit den Menschen vor Ort besprochen. „Wir sind nicht gegen irgendeine Religion, aber wenn religiöse Konversionen mit böswilligen Absichten durchgeführt werden, werden wir das überprüfen und stoppen“, sagte der Minister.

(ucanews – sk)
 

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22. März 2025, 11:18