Jugend-Jubil?um in Rom: Beichte als Symbol der Hoffnung
Ralib-Victor Alyase - Rom
?Beichte bedeutet für mich, dass man über seine eigenen Sünden und Fehler nachdenkt, sie einsieht, sie bereut, und dann vor Gott tritt, damit er sie einem abnimmt“, beginnt Tina Hees. Die 15-Jährige ist gemeinsam mit ihrer kleinen Schwester Pia und dem Rest der Familie aus Leverkusen angereist, um an diesem Heilig-Jahr-Event für die Jugend teilzunehmen.
Beichte – Gott nimmt mir die Schuld ab
?Es bedeutet für mich auch, dass ich weiß, was ich falsch gemacht habe und es auch einsehe und Gott mir dann die Schuld sozusagen abnimmt“, ergänzt die zwölfjährige Pia.
Doch was hat Beichte eigentlich mit Hoffnung, also dem Motto des diesjährigen Heiligen Jahres zu tun? Sehr viel, meint Tina. Kern der eigenen Hoffnung als Gläubige sei ja der Eintritt in den Himmel und die ungetrübte Gemeinschaft mit Gott – und dafür sei die Beichte als wichtiges Sakrament der Vorbereitung unerlässlich.
Sie hätten das bisherige Heilige Jahr als sehr schön erlebt und freuten sich jetzt in Rom im Zentrum des Geschehens sein zu können, berichten die beiden Schwestern. Gebeichtet hätten sie das letzte Mal an Ostern.
Im Beichtstuhl alt werden
?Wenn mein Provinzial mich irgendwann mal fragen würde, was ich später einmal machen möchte, dann dachte ich mir: ,im Beichstuhl alt zu werden, das wäre schon nicht schlecht‘“– so Justinus Grebowicz OP, Dominkanerpater und Kaplan in Berlin.
Der 31-jährige Priester liebt das Sakrament der Beichte sehr und hofft, dass die Jugendlichen durch dieses Angebot im Rahmen des Jugendjubiläums die Liebe, Barmherzigkeit und Vergebung Gottes erfahren können.
Auch er sieht einen klaren Zusammenhang zwischen Beichte und Hoffnung. Schließlich sei das Sakrament - im wahrsten Sinne des Wortes - eines der Ent-täuschung, welches uns immer wieder korrigierend aufdecke, worauf wir fälschlich unsere Hoffnung gerichtet hätten und worauf wir diese eigentlich setzen sollten.
Update! Beichten!
Bei der Veranstaltung war außer zahlreichen Jugendlichen aus allen Ländern und den Beichtvätern auch ein Team von Youcat und Kirche in Not dabei. Das Team bot eine extra für diese Beichtgelegenheit produzierte Begleitschrift an. Insgesamt 10.000 Exemplare in vier Sprachen hatten sie im Gepäck.
Marco Mencaglia, Projektdirektor bei Kirche in Not, erhofft sich von der Aktion, dass die Jugendlichen in diesem wichtigen Moment des Sakramentsempfangs in den Heftchen eine wertvolle Begleitung und Unterstützung finden könnten.
Er selbst schätze die Beichte als Ort der Begnung mit Gott, die ihm aufzeigt, in welchen Lebensbereichen er noch entfernt von diesem lebt - ihm dann aber die Chance gibt, wieder neu die Nähe mit Gott zu suchen, so Mencaglia.
Zu dem Beichtangebot
Am Freitag gab es im Rahmen der Heilig-Jahr-Feier für die Jugend von 10.30 Uhr bis 18 Uhr ein Angebot, das Sakrament der Beichte und Versöhnung zu empfangen. Auf dem Gelände des Zircus Maximus wurden dafür 190 Zelte aufgebaut, in denen das Sakrament empfangen werden konnte. Während in einigen Sprachen dauerhaft gebeichtet werden konnte, gab es zudem einige Zelte, in denen die Beichte zu bestimmten Zeitintervallen z.B. in Chinesisch, Ungarisch oder eben auch Deutsch, abgelegt werden konnte.
(vatican news)
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