Das Dikasterium für die Bisch?fe
Amedeo Lomonaco – Vatikanstadt
Als Kardinal Robert Francis Prevost am 8. Mai 2025 zum Papst gewählt wurde, stand er seit gut zwei Jahren - seit Januar 2023 - an der Spitze des Dikasteriums für die Bischöfe. Sekretär ist seit 2022 der brasilianische Erzbischof Ilson de Jesus Montanari. Die Aufgabe des Dikasteriums besteht hauptsächlich darin, den Papst bei der Auswahl der Hirten des Volkes Gottes zu unterstützen, seien es Bischöfe, Erzbischöfe oder Weihbischöfe. Auch die Rücktritte von Bischöfen gemäß den kirchenrechtlichen Bestimmungen verwaltet diese Behörde.
Darüber hinaus arbeitet das Dikasterium mit den Bischöfen und Bischofskonferenzen zusammen, wenn es um die Errichtung, Aufteilung oder Zusammenlegung von Diözesen und andere Änderungen dieser Art geht. Auch die Ad limina-Besuche werden hier vorbereitet: die regelmäßig etwa alle fünf Jahre stattfindenden Visiten der Bischofskonferenzen bei den ?Türschwellen (der Grabeskirchen) der Apostel“ in Rom.
Päpstliche Kommission für Lateinamerika
Unter dem Dach der Bischofsbehörde angesiedelt ist ferner die Päpstliche Kommission für Lateinamerika. Diese untersucht Fragen zum Leben und zur Entwicklung der Teilkirchen in jenen Ländern. Sie ist außerdem für die Förderung der Beziehungen zwischen internationalen und nationalen kirchlichen Institutionen zuständig, die für die Regionen Lateinamerikas tätig sind, sowie für die kurialen Institutionen.
Historische Anmerkungen
Wie viele andere Kurieneinrichtungen hat auch das Dikasterium für die Bischöfe weit zurück reichende Ursprünge. Sixtus V. gründete mit der Konstitution Immensa vom 22. Januar 1588 die Konsistorialkongregation (später: Heilige Konsistorialkongregation). Der heilige Pius X. erweiterte mit der Konstitution Sapienti Consilio von 1908 deren Zuständigkeiten und übertrug ihr unter anderem die Zuständigkeit für die Auswahl von Bischöfen sowie für die Errichtung von Diözesen und Domkapiteln. Paul VI. änderte im Zug seiner Neuordnung der Kurie den Namen der Behörde erneut: Mit der Apostolischen Konstitution Regimini Ecclesiae Universa von 1967 wurde sie in ?Heilige Kongregation für die Bischöfe“ umbenannt. 1988 wies Johannes Paul ihr mit der Apostolischen Konstitution Pastor Bonus die Verantwortung für die Errichtung, Teilung, Zusammenlegung und Aufhebung von Teilkirchen sowie für die Konzilien der Teilkirchen zu. 2022 wurde durch die Promulgation der Apostolischen Konstitution ?Praedicate Evangelium“ aus der Kongregation für die Bischöfe das Dikasterium für die Bischöfe.
Die Qualifikationen der Hirten
Bei der Auswahl von Bischöfen ist das Kriterium nicht das Streben nach Perfektion, worauf das Dikasterium ausdrücklich verweist. Im Gegensatz zum Dikasterium für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse sei man nicht für die Bewertung der pastoralen Profile von Kandidaten zuständig, die im Licht des Evangeliums auf dem Weg sind. Von entscheidender Bedeutung bei einem Priester, der für das Bischofsamt vorgeschlagen werden soll, sind die theologischen Tugenden und die Kardinaltugenden, darunter insbesondere die Klugheit. Die Arbeit des Dikasteriums für die Bischöfe soll kollegial, gläubig und im Geist des Dienstes ausgeführt werden. Die abschließende Bewertung wird dann dem Papst zur endgültigen Entscheidung vorgelegt.
(vatican news – gs)
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