Willkommen im Übertragungs-Studio - Warten auf Rauchzeichen
- weißer Rauch - oder nicht - schwarzer Rauch. Am Mittwochabend und am Donnerstagvormittag war unsere Kollegin Stefanie Stahlhofen jeweils mit im Übertragungs-Studio.
Am Vormittag jetzt ging es aber deutlich schneller...
Wir waren jetzt etwa halb so lange auf Sendung, als das Rauchzeichen kam, nach 1,5 Stunden. Und: Am Mittwochabend gab es nur einen Wahlgang und am Vormittag sind es zwei gewesen - denn ab jetzt finden in der Regel an jedem Konklave-Tag zwei Wahlgänge am Vormittag statt und zwei am Nachmittag. Wenn im jeweils ersten kein Papst gewählt wird, also nicht die erforderlichen 89 Stimmen für eine Person abgegeben werden, gibt es gleich einen zweiten Wahlgang, dann werden die Stimmzettel beider Wahlgänge zusammen verbrannt. Also hatten wir am Vormittag zwei Wahlgänge. Beim zweiten Wahlgang muss der Eid nicht von neuem abgelegt werden, ansonsten sind die Modalitäten gleich.
Warum hat es am Mittwochabend so lange gedauert?
Da können wir nur spekulieren, denn es findet ja alles hinter verschlossenen Türen statt in der sixtinischen Kapelle. Es kann sein, dass die einführende Rede des früheren päpstlichen Hauspredigers Raniero Cantalamessa länger gedauert hat, es kann sein, dass es länger gedauert hat, weil viele Kardinäle ganz neu dabei sind und das Prozedere noch nicht so kennen. Jetzt hatten sie schon ein bisschen Erfahrung - da ging dann vielleicht auch deswegen vieles schneller. Wir wissen aber einfach alle nicht, was genau hinter den verschlossenen Türen der Sixtinischen Kapelle vor sich geht, auch wenn die vieles genau regelt und man sich daher den Ablauf vorstellen kann.
Es gibt ja jetzt auch 18 Wahlmänner mehr als bei den Konklave 2013 und 2005...
Dazu gibt es auch eine Regelung. Wenn drei volle Tage hintereinander kein weißer Rauch aufsteigt, gibt es eine Konklave-Pause, das wäre in unserem Fall der Sonntag. Einen Tag lang sollen die Kardinäle dann innehalten, beten und untereinander Gespräche führen. Danach gilt dann, dass es nach sieben Wahlgängen einen weiteren Tag des Nachdenkens gibt.
Kann es ewig so weitergehen oder gibt es so eine Art Stichwahl?
Nach einer bestimmten Zahl von Wahlgängen ist es so, dass nur die beiden Kandidaten, die im vorhergehenden Wahlgang die meisten Stimmen erhalten hatten, gewählt werden können. Dass sie nochmal zu einer Stichwahl bereitstehen. Da kann dann nur noch zwischen den beiden entschieden werden, sie selbst dürfen dann nicht mehr mitwählen. Auch bei diesen Wahlgängen ist mindestens eine Zwei-Drittel-Mehrheit nötig.
Damit die Farbe eindeutig ist, werden chemische Substanzen beigemischt. Um schwarzen Rauch zu erzeugen, werden dem Papier Gemische beigegeben, die dichten, dunklen Rauch erzeugen. Laut Vatikan wird für schwarzen Rauch seit dem Jahr seit 2005 Kaliumperchlorat (KClO) – ein Oxidationsmittel verwendet, ein polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoff, mit dem Namen Anthracen (C₁₄H₁₀) , der dichten Rauch erzeugen soll. Und auch Schwefel (S) wird für die dunkle Rauchentwicklung genutzt. Die Rauchwolke ist dann 6:30 Minuten lang zu sehen. Für weißen Rauch, die „fumata bianca" werden Substanzen beigegeben, die eine helle Rauchfahne erzeugen: Das Oxidationsmittel Kaliumchlorat (KClO₃), außerdem Lactose - Milchzucker dazu, um hellen Rauch zu schaffen und dann noch Kolophonium (Baumharz), der mit dem Oxidationsmittel feinen weißen Rauch bringt.
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