ÐÓMAPµ¼º½

Die göttliche Liturgie im ostsyrischen Ritus Die göttliche Liturgie im ostsyrischen Ritus  (@Vatican Media)

Jubiläum der Ostkirchen: Einheit, Mission und Tradition

Im Petersdom wurde am Dienstag die Heilige Qurbana, die Liturgie nach syrischer Tradition, unter dem Vorsitz des chaldäischen Patriarchen Sako gefeiert. Seine Seligkeit Thattil betonte in seiner Predigt: „Lasst uns in unserem Wunsch erneuert werden, gemeinsam zu gehen, Ost und West, als eine pilgernde Kirche, die Hoffnung in einer Welt verkündet, die der Heilung bedarf“.

Antonella Palermo und Mario Galgano - Vatikanstadt

Unter den Pilgerprozessionen aus aller Welt, die am Dienstag durch die Pracht des Petersdoms zogen, stach um 13 Uhr eine besonders hervor: Dutzende Geistliche bewegten sich feierlich in Richtung des Altars der Kathedra, um an der Heiligen Qurbana teilzunehmen, die von Patriarch Louis Raphaël I. Sako der chaldäischen Kirche geleitet wurde.

Feierliche Liturgie mit tiefen Wurzeln

Die Liturgie war geprägt von der Anaphor von Addai und Mari, einer der ältesten eucharistischen Gebete der christlichen Tradition. Sie wurde vermutlich von Taddeus von Edessa und Mari, Schülern des Apostels Thomas, verfasst und verbindet die chaldäische Kirche mit der syrisch-malabarischen Kirche in ihren gemeinsamen Wurzeln.

Die Feier im Petersdom

Die Feier bildete einen Höhepunkt des zweiten Tages des Jubiläums der Ostkirchen, bei dem die prächtigen goldenen Gewänder der Geistlichen in den Klängen der ostsyrischen Liturgietradition erstrahlten.

Ein Moment der Feier
Ein Moment der Feier   (@Vatican Media)

„Das Jubiläum ist eine lebendige Gemeinschaft“

In seiner Predigt betonte Erzbischof Mar Raphael Thattil, Oberhaupt der syrisch-malabarischen Kirche, die tiefe Bedeutung der Feier: „Diese Liturgie ist nicht nur ein Zeichen der bewahrten Tradition, sondern auch einer lebendigen Gemeinschaft.“ Er rief dazu auf, sich im Glauben zu erneuern und Osten und Westen als eine einzige pilgernde Kirche zu sehen, die Hoffnung in einer verwundeten Welt verkündet. „Das Jubiläum ist keine bloße Erinnerung, sondern eine Einladung, die Freude des Geistes neu zu entdecken und zu bezeugen, dass Christus lebt und mit seiner Kirche geht.“

Papst Leo XIV. und das Motto der Einheit

Die Feierlichkeiten fanden unter dem Zeichen der Einheit statt – ein Grundgedanke, der tief mit dem Motto von Papst Leo XIV. verwoben ist. Die Gläubigen zeigten eine starke Zugehörigkeit und spirituelle Hingabe, während die Gesänge an die antiken mesopotamischen Zivilisationen erinnerten. Die Kirche blickt nach vorne – von Papst Franziskus, der sich unermüdlich für die armen und ausgegrenzten Menschen einsetzte, hin zu seinem Nachfolger Leo XIV., der die Herzen mit neuer Hoffnung erfüllt. Leo XIV. unterstreiche, dass Einheit kein Konstrukt, sondern ein Geschenk Gottes ist: „Diese Liturgie ist nicht nur ein Ausdruck von Schönheit, sondern ein Eintritt in das Geheimnis der universalen Wahrheit der Kirche, die die Vielfalt in sich trägt.“

Kardinal Gugerotti
Kardinal Gugerotti

Kardinal Gugerotti: Die Ostkirchen bleiben missionarisch

Zum Abschluss der Liturgie betonte Kardinal Claudio Gugerotti, Präfekt des Dikasteriums für die Ostkirchen, die missionarische Natur der Ostkirchen. Er erinnerte an ihre Geschichte der Verfolgung und Märtyrer, die zeitweise drohte, sie auszulöschen. Doch heute seien sie lebendige Zeugen des auferstandenen Christus: „Ich danke euch für das, was ihr für uns repräsentiert. Die Mission der Kirche ist nicht vorbei – bleibt Missionare!“

Gugerotti sprach auch über die Tragödie der Diaspora, mahnte aber zur Hoffnung:

„Gott schafft neue Gelegenheiten zur Evangelisierung. Ihr seid die Missionare von heute, bewahrt eure Traditionen. Wenn ihr sie verliert, verliert die Kirche einen bedeutenden Teil ihrer Identität.“

Abschließend rief er dazu auf, die Einheit zu wahren: „Der Name Gottes ist Einheit und Liebe.“

Eine Feier der Gemeinschaft und Hoffnung

Das Jubiläum der Ostkirchen zeige eindrucksvoll die Vielschichtigkeit der katholischen Kirche, die in ihrer Vielfalt vereint bleibt, so Sako. Es sei eine Feier der Gemeinschaft, des Glaubens und der Mission, die das Erbe der alten christlichen Traditionen mit der Hoffnung auf die Zukunft verbinde.

(vatican news)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

14. Mai 2025, 10:49