Italienischer Bioethiker neuer Pr?sident der Lebens-Akademie
Pegoraro, der 1959 im italienischen Padua geboren wurde und seit 1989 Priester ist, folgt in dem Amt dem italienischen Erzbischof Vincenzo Paglia nach, der diesen Montag sein altersbedingtes Ausscheiden bekanntgab. Paglia war am 21. April 80 Jahre alt geworden.
Mediziner, Moraltheologe, Bioethiker
Der neue Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben ist in Medizin, Moraltheologie und Bioethik ausgebildet. Nach Abschluss seines Studiums der Medizin und Chirurgie erwarb er 1990 ein Lizenziat in Moraltheologie an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom und ein Postgraduierten-Diplom in Bioethik an der Katholischen Universität vom Heiligen Herzen.
Pegoraro war Generalsekretär der Lanza-Stiftung in Padua und Professor für Bioethik an der Theologischen Fakultät von Triveneto. Seit 2000 ist er Professor für Pflegeethik am Kinderkrankenhaus Bambino Gesù in Rom. Von 2010 bis 2013 war er Präsident der ?European Association of Centres of Medical Ethics“ (EACME). Seit September 2011 war er der Kanzler der Päpstlichen Akademie für das Leben. Pegoraro hat mehrere Bücher, Artikel und Aufsätze veröffentlicht.
Neuer Präsident benennt Schlüsselthemen
Der neue Präsident dankte dem Papst für seine Ernennung und bekräftigte, er wolle ?in Kontinuität mit den Themen und der Methodik der letzten Jahre arbeiten und die spezifischen Fähigkeiten unserer großen und qualifizierten internationalen und interreligiösen Gruppe von Akademikern verbessern“. Besonders hob Pegoraro in diesem Kontext ?die Themen der Globalen Bioethik, den Dialog mit den wissenschaftlichen Disziplinen im Sinne des von Papst Franziskus geforderten transdisziplinären Ansatzes, die künstliche Intelligenz und die Biotechnologie sowie die Förderung der Achtung und Würde des menschlichen Lebens in all seinen Phasen hervor“. Er wolle zudem die Arbeit des gesamten Personals am Hauptsitz der Akademie im Vatikan-Komplex von San Calisto in Rom verbessern, kündigte er an, ohne dies weiter auszuführen.
Thinktank zu Fragen der Bioethik, KI und Ökologie
Die Päpstliche Akademie für das Leben ist ein aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern von allen Kontinenten bestehender Thinktank des Papstes zu bioethischen Fragen. Unter Paglias Leitung hatte sich ihr Themenspektrum auf Fragen wie Künstliche Intelligenz (KI) und Ökologie erweitert. Die Institution wurde unter dem Heiligen Johannes Paul II. im Jahr 1994 gegründet.
Der aus dem Umfeld der Gemeinschaft Sant'Egidio kommende bisherige Präsident Vincenzo Paglia leitete von 2012 bis 2016 den Päpstlichen Familienrat. Nach dessen Auflösung hatte ihn Papst Franziskus zum Präsidenten der Akademie für das Leben sowie zum Großkanzler des ?Päpstlichen Instituts Johannes Paul II. für Studien zu Ehe und Familie“ gemacht. Für letztere Funktion berief der neue Papst Leo XIV. bereits am 19. Mai den Kardinalvikar für Rom, Baldassare Reina, zum Nachfolger Paglias.
Dank an Paglia
In einem Dankesschreiben an Paglia zeigte sich der Papst für dessen Dienste als Lebensakademie-Präsident und Großkanzler des Ehe- und Familieninstitutes tief dankbar: Leo XIV. richte an Paglia ?die Gefühle seiner Dankbarkeit dafür, dass Sie mit ihm die Sorge für die gesamte Kirche geteilt haben. Von aufrichtiger Dankbarkeit bewegt, spricht der Papst Ihnen daher seinen innigsten Dank für den Dienst aus, den Sie geleistet haben“, heißt es in einem Brief, der von Kardinalstaatssekretär Parolin unterzeichnet wurde.
(vatican news - pr)
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