Vatikansplitter: Aktuelle Kurzinformationen
Der abendliche Rosenkranz wird ab sofort nicht mehr auf dem Petersplatz stattfinden und somit auch nicht mehr durch Vatican News live und in den verschiedenen Sprachen übertragen. Allerdings wird nach wie vor der Rosenkranz in der Marienbasilika Santa Maria Maggiore gehalten, jeden Abend bis einschließlich Samstag um 21 Uhr. Am Mittwochabend steht Kardinal Baldo Reina, Vikar für die Diözese Rom und Erzpriester der Basilika San Giovanni in Laterano, dem Gebet der Gläubigen im Gedenken an Papst Franziskus vor. Diese Rosenkränze übertragen wir zwar nicht live, aber es wird im Anschluss eine Videonachricht dazu geben.
Wie kann man dem Papst im Petersdom die letzte Ehre erweisen? Dort ist Franziskus derzeit - wie von ihm selbst noch zu Lebzeiten verfügt - im offenen Sarg aufgebahrt. Im Gegensatz zu den Päpsten vor ihm wollte er nicht auf einem erhöhten Katafalk und ohne Sarg aufgebahrt werden. Bis Freitagabend können sich die Gläubigen von ihm verabschieden. Am Mittwoch, den 23. April, ab 11 Uhr-24 Uhr; am Donnerstag, 24. April, ab 7 Uhr-24 Uhr, und am Freitag, 25. April von 7-19 Uhr (sollte der Andrang mittwochs und donnerstags kurz vor der geplanten Schließung noch zu groß sein, wird der Petersdom länger offen haben, um allen Gläubigen die Möglichkeit zu geben, sich zu verabschieden). Während der Öffnungszeiten werden die Bilder aus dem Petersdom auch im Live-Stream übertragen. Am Freitag ab 20 Uhr wird die Zeremonie zur Sargschließung unter Ausschluss der Öffentlichkeit im ansonsten leeren Petersdom vorgenommen werden - auch die Übertragung ist dann ausgesetzt.
Die Beerdigungsmesse für Papst Franziskus wird am Samstag ab 10 Uhr auf dem Petersplatz durch Kardinal Giovanni Battista Re, den Dekan des Kardinalskollegiums, gefeiert. Zahlreiche Staats- und Regerungschefs haben ihr Kommen angekündigt, so der deutsche Präsident Frank-Walter Steinmeier und der noch amtierende Bundeskanzler Olaf Scholz, Österreichs Präsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Christian Stocker, die Schweizer Bundespräsidentin Karin Keller-Suter, US-Präsident Trump, der französische Präsident Macron, EU-Kommissionspräsidentin Von der Leyen und EU-Parlamentspräsidentin Metsola, sowie - neben vielen anderen - die Präsidenten der Ukraine, Brasiliens und Argentiniens, ebenso wie gekrönte Häupter wie das belgische und das spanische Königspaar und Prinz Albert II. von Monaco.
Anschließend wird der Sarg mit der sterblichen Hülle des Papstes unter Anteilnahme der Gläubigen in die Basilika Santa Maria Maggiore überführt und dort beigesetzt. Als Grablege hat Franziskus sich eine Nische zwischen der Kapelle der von ihm verehrten Marienikone Salus Populi Romani und einer Darstellung von Maria Königin des Friedens ausgesucht.
Novendialen: Wie das liturgische Amt des Vatikans am Mittwochabend bekannt gegeben hat, werden nach altem Brauch an neun aufeinanderfolgenden Tagen besondere Eucharistiefeiern zum Gedenken an den verstorbenen Papst abgehalten, beginnend mit der Exequienmesse. Diese stehen allen Gläubigen offen. Sie sehen jedoch außerdem vor, dass an jedem Tag eine andere Gruppe hervorgehoben teilnimmt, unter Berücksichtigung deren besonderer Verbundenheit mit dem Papst. Diese Vielfalt zeige „in gewisser Weise sowohl den Umfang des Dienstes des höchsten Hirten als auch die Universalität der Kirche von Rom“, so die Ankündigung der Messen.
Beginnend mit der Exequien-Messe, werde das Gedenken an den verstorbenen Papst wie folgt fortgesetzt:
Tag 2: Sonntag, 27. April, 10.30 Uhr, auf dem Vorplatz des Petersdoms: die Angestellten und Gläubigen im Staat der Vatikanstadt, geleitet vom ehemaligen Staatssekretär Pietro Parolin.
Tag 3: Montag, 28. April, 17 Uhr, im Petersdom: die Kirche von Rom, geleitet von Kardinal Baldassare Reina, Generalvikar für die Diözese Rom.
Tag 4: Dienstag, 29. April, 17 Uhr, im Petersdom: die Kapitel der päpstlichen Basiliken, geleitet durch Kardinal Mauro Gambetti, Erzpriester des Petersdoms.
Tag 5: Mittwoch, 30. April, um 17 Uhr, im Petersdom: die päpstliche Kapelle, geleitet durch Kardinal Leonardo Sandri, Prodekan des Kardinalskollegiums.
Tag 6: Donnerstag, 1. Mai, 17.00 Uhr, im Petersdom: Römische Kurie, geleitet durch Kardinal Kevin Joseph Farrell, Camerlengo der Heiligen Römischen Kirche. (Ergänzung vom Donnerstag: Die Feier wird hingegen Kardinal Víctor Manuel Fernández leiten, das haben die Kardinäle in der folgenden 3. Generalkongregation entschieden)
Tag 7: Freitag, 2. Mai, 17 Uhr, im Petersdom: die Ostkirchen, geleitet durch Kardinal Claudio Gugerotti, ehemaliger Präfekt des Dikasteriums für die Ostkirchen.
Tag 8: Samstag, 3. Mai, 17 Uhr, im Petersdoma: Mitglieder der Institute des geweihten Lebens und der Gesellschaften des apostolischen Lebens, geleitet durch Kardinal Ángel Fernández Artime, ehemaliger Pro-Präfekt des Dikasteriums für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des apostolischen Lebens.
Tag 9: Sonntag, 4. Mai, 17 Uhr, im Petersdom: die päpstliche Kapelle, geleitet durch Kardinal Dominique Mamberti, Protodiakon des Kardinalskollegiums.
Mit dem Tod des Papstes am Ostermontag steht fest: 135 Kardinäle hatten zum Zeitpunkt seines Todes das 80. Lebensjahr noch nicht vollendet und sind damit wahlberechtigt. In der Tat ändert auch ein eventueller 80. Geburtstag bis zum Beginn des Konklaves nichts an der Wahlberechtigung. Die Apostolische Konstitution besagt, dass der Zeitpunkt ausschlaggebend ist, zu dem die Sedisvakanz eintritt. Insgesamt umfasst das Kardinalskollegium derzeit 252 Kardinäle aus allen Teilen der Welt.
Zwei der wahlberechtigten Kardinäle haben unterdessen angekündigt, aus gesundheitlichen Gründen nicht am Konklave teilnehmen zu können: Antonio Cañizares Llovera, der emeritierte Erzbischof von Valencia, und der bosnische Kardinal Vinko Puljic, emeritierter Erzbischof von Sarajevo. Beide sind 79 Jahre alt (Ergänzung: auf der Seite der Erzdiözese Sarajevo wurde am Donnerstag bekanntgegeben, dass Kardinal Puljic das ärztliche Nulla Osta erhalten hat, nach Rom zu reisen und und damit eventuell am Konklave teilzunehmen). Der Kreis der Wähler (und Wählbaren) könnte damit eventuell auf 133 schrumpfen, auch wenn Universi Dominici Gregis eigentlich eine Höchstgrenze von 120 wahlberechtigten Kardinälen vorsieht. Papst Franziskus hat diese Grenze mit seinen Ernennungen bewusst überschritten, auch seine beiden Vorgänger nahmen manche Kardinalserhebungen über die Zahl von 120 Papstwählern hinaus vor.
Die Päpstliche Schweizergarde hat nach dem Tod von Papst Franziskus am 21. April ihre jährliche Vereidigung der Rekruten in den Herbst verschoben. Sie findet traditionell am 6. Mai statt. Das neue Datum wolle die Garde bekanntgeben, sobald es feststehe, hieß es in einer Pressemitteilung der Päpstlichen Leibwache vom Ostermontagabend.
Letzte Aktualisierung um 22.15 Uhr am 23. April 2025
(vatican news - cs)
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