Vatican News jetzt auch auf Aserbaidschanisch
Die Webseite in Aseri, wie Aserbaidschanisch auch genannt wird, ging an diesem Dienstag online, zum 20. Todestag von Papst Johannes Paul II., der 2002 als erster Papst Aserbaidschan besucht hat. Ziel des neuen Angebots ist es, die kleine katholische Gemeinschaft in Aserbaidschan sowie die rund 30 Millionen weltweit lebenden Aserbaidschaner besser zu erreichen.
In dem zentralasiatischen Land, das an Russland und an Armenien grenzt, leben nur etwa 400 katholische Gläubige. Sie verstehen mehrheitlich keine Fremdsprache, erklärte der Apostolische Präfekt in Aserbaidschan, Bischof Vladimir Fekete. „Informationen aus dem Leben der Weltkirche werden oft aus Quellen bezogen, die nicht immer zuverlässig sind“, so der slowakische Ordensmann, der seit 15 Jahren an der Spitze der katholischen Kirche in Aserbaidschan steht. Das neue Sprachangebot von Vatican News soll helfen, Wissen zu fördern und den Glauben zu stärken. „Alle werden die Möglichkeit haben, die Worte des Heiligen Vaters und die wichtigsten Nachrichten der Weltkirche in ihrer eigenen Sprache zu lesen“, so Fekete. Das Angebot richte sich auch an Nichtglaubende und Angehörige anderer Religionen.
Aserbaidschan und Armenien haben sich vor wenigen Tagen auf ein Friedensabkommen geeinigt. Vorausgegangen waren mehrere Kriege und zuletzt die Vertreibung von rund 100.000 Armeniern aus der Region Karabach in Aserbaidschan. Papst Franziskus ließ am Tag seiner Rückkehr aus der Gemelli-Klinik am 25. März eine Botschaft in seinem Namen veröffentlichen, die das Friedensabkommen zwischen Aserbaidschan und Armenien ausdrücklich lobt.
Inhalte werden aus der Ortskirche geliefert
Das neue Sprachangebot entsteht in Zusammenarbeit mit dem vatikanischen Dikasterium für die Kommunikation, zu dem Vatican News gehört. Andrea Tornielli, der Chefredakteur der vatikanischen Medien, verwies auf die Bedeutung des Medienangebots für den interreligiösen Dialog: Die aserbaidschanischsprachige Ausgabe trage zur Verbreitung der Botschaft des Friedens bei. „Sie ist eine Brücke zu allen, die sich nicht mit dem Klima der Abschottung und des Hasses abfinden wollen.“
Vatican News hat in den vergangenen Jahren die Zusammenarbeit mit vielen Teilkirchen intensiviert, erklärte Massimiliano Menichetti, stellvertretender Redaktionsleiter des Informationsangebotes des Heiligen Stuhles. Es gehe darum, im Sinn der Evangelisierung „gemeinsame und nicht zentralisierte Systeme zu schaffen“. Langfristig soll Menichetti zufolge eine Plattform entstehen, „in der alle katholischen Realitäten miteinander verbunden sind, um ihre Kräfte zu bündeln“ und „das Leben der Kirche in jeder Weltregion zu teilen“.
Aseri gehört zu den Turksprachen und wird seit der Unabhängigkeit Aserbaidschans von der Sowjetunion wieder im lateinischen Alphabet geschrieben. Als Zweitsprache wird Aseri in den gleichnamigen Provinzen des Iran und in einigen östlichen Provinzen der Türkei gesprochen, darüber hinaus in einigen Ländern der Sowjetunion wie Georgien, Armenien und Kasachstan.
(Vatican News - gs)
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