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Erzpriester von St. Peter feiert Abendmahlsmesse im Petersdom

Mit der Messe vom Letzten Abendmahl im Petersdom in Rom ist der Gründonnerstag ausgeklungen. Den Vorsitz bei dem Gottesdienst, in dem die Kirche in besonderer Weise der Einsetzung der Eucharistie gedenkt, führte Kardinal Mauro Gambetti, Generalvikar des Papstes für die Vatikanstadt und Erzpriester des Petersdoms.

Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt

Am Gründonnerstag erinnert die Kirche in der Messe vom Letzten Abendmahl an die Einsetzung des Altarssakraments, der Eucharistie. Im Lateinischen heißt dieser Tag ?Feria V in Cena Domini“ (5. Wochentag im Abendmahl des Herrn) oder auch ?5. Tag der Heiligen Woche.“

Mit dem heutigen Abend des Gründonnerstags beginnt das österliche Triduum, das Gedächtnis von Leiden, Tod und Auferstehung Jesu. Die Liturgie der drei Österlichen Tage beginnt mit dem Gedächtnis des Abendmahls und findet am Ostertag in der Feier der Auferstehung des Herrn ihre Vollendung.

Hören Sie hier unseren Bericht über die Abendmahlsmesse zu Gründonnerstag im Petersdom (Audio-Beitrag von Radio Vatikan)

Darum endet die Abendmahlsmesse auch nicht mit der üblichen Entlassung, und der Karfreitagsgottesdienst beginnt mit Stille und endet mit einem Gebet. Geprägt ist die Liturgie des Gründonnestagabend vor allem vom Gedächtnis an das Letzte Abendmahl Jesu und der dabei vollzogenen Einsetzung der Eucharistie, aber auch vom Ritus der Fußwaschung, Symbol seiner dienenden Liebe. Die Personen, an denen Kardinal Gambetti bei der Abendmahlsmesse im Petersdom diesen Ritus vornahm, waren allesamt Laien: Personen, die die Petersbasilika regelmäßig besuchen oder dort arbeiten.

Bei der Heiligen Messe
Bei der Heiligen Messe   (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

Für die musikalische Begleitung des Gottesdienstes im Petersdom sorgte die ?Cappella Giulia": ein Chor des Petersdoms in der Vatikanstadt. Er ist für die musikalische Gestaltung aller liturgischen Feiern des Domkapitels von St. Peter zuständig. Bei den Papstmessen dagegen versieht der Päpstliche Chor der Sixtinischen Kapelle den Chordienst.

?Wir rühmen uns im Kreuz unsres Herrn Jesus Christus. In ihm ist uns Heil, in ihm ist uns Leben, in ihm sind wir erlöst und frei," sang die Schola im Moment der Einzugsprozession in den Petersdom.

Zum Gloria läuteten die Glocken, darauf schweigen sie bis zur Osternacht.

Die schönsten Momente der Messe im Video

Die Predigt von Kardinal Gambetti

Lesen Sie hier die Predigt, die Kardinal Gambetti bei der Messe vom Letzten Abendmahl im Petersdom gehalten hat, in deutscher Übersetzung:

Der Herr sprach zu Mose und Aaron im Land Ägypten…
Das erste jüdische Pessach findet in Ägypten statt, in einem Kontext der Sklaverei, der Unterdrückung, des Leidens: Dank des Blutes des Lammes, mit dem die Türpfosten bestrichen sind, wird verhindert, dass der Tod in das Haus eintritt, in dem man gemeinsam zu Tisch sitzt. Der Herr sagt: Wenn ich das Blut sehe, werde ich vorübergehen.

Das verwendete Wort pasach, von dem sich Pessach ableitet, kann auch mit ?tanzen“, ?beschützen“ übersetzt werden: Gott tanzt vor den Häusern, um die Anawim, die Demütigen, die Armen, die auf ihn vertrauen, zu beschützen, während der Tod vorübergeht.

Eine schwere Prüfung

Auch das Pessach, das Jesus feiert – das wahre, endgültige – geschieht in einem Kontext der Prüfung: Ungerechtigkeiten, Schikanen, Verleumdungen, Krankheiten, Gewalt, Angst, Einsamkeit. Jesus sehnt sich danach, die Intimität und Vertrautheit des häuslichen Herdes, die Freundschaft des Abendmahlssaals, die Geschwisterlichkeit der kirchlichen Versammlung zu nähren. Er möchte mit den Seinen Mahl halten, mit ihnen das Pessach feiern.

Bei der Heiligen Messe
Bei der Heiligen Messe   (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

Was mich zutiefst berührt, ist diese Entschlossenheit Jesu, das Brot und den Wein mit allen zu teilen, die der Vater ihm gegeben hat. Es ist so menschlich! Und ich denke daran, wie viele Gelegenheiten, so menschlich zu sein, ich verpasst habe – in den Mühen des Lebens, viel zu beschäftigt damit, nach Lösungen oder Fluchtwegen zu suchen.

Auch heute durchleben wir eine harte Prüfung. Und auch unter uns gibt es jenen Judas, der ?aus der Kasse genommen hat“ und den Meister verkaufen wird, um daraus Profit zu schlagen – wirtschaftlich und machtpolitisch. Die Welt nimmt uns das, was wir in der ?Kasse“ haben: Werte, Wissen, Gewissen, Liebe unter den Menschen. Wir alle stehen zum Verkauf, auf der Grundlage eines Kosten-Nutzen-Verhältnisses, für irgendeinen Gewinn, wirtschaftlich oder in Form von Macht.

?Es gibt keine Pflege der Beziehungen mehr“

Es gibt keine Pflege der Beziehungen mehr –familiäre, freundschaftliche, berufliche oder institutionelle –, und es gibt kein Mitgefühl mehr für die Ausgegrenzten, die Migranten, die Umwelt. Die Welt verrät uns, das heißt, sie liefert uns aus, sie verkauft uns, um daraus Profit zu schlagen – wie es Judas mit Jesus tut; und wie wir es tun, wenn wir in der Religion oder durch die Religion irgendeine Form von Ruhm, ein materielles Gut oder Macht anstreben: Wir verkaufen unseren Glauben.

Kriege sind nichts anderes als die Folge des Verfalls, die Verhärtung der Konflikte und des Bösen, das in der Welt ist. Wie viele werden dadurch gekreuzigt!

Bei der Heiligen Messe
Bei der Heiligen Messe   (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

Unsere Familien und Gemeinschaften ähneln der Gruppe der Jünger sehr – vor allem in der Zerbrechlichkeit, im geringen Selbstwertgefühl, in der Wut, aber auch im Durst nach Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden. Wir ähneln der Gruppe der Jünger sehr…

Und auch heute liebt Jesus. Er will nicht siegen, nicht bejubelt werden, sich nicht bereichern. Das Einzige, was ihn interessiert, ist die Liebe. Das ist das einzige Priestertum. Er wäscht dem Judas die Füße. Er wäscht mir die Füße. Er wäscht dir die Füße. Er lebt die Dynamik der Nähe - der gegenseitigen Nähe -, das Wort ?Geben“ und ?Empfangen“, die Macht, zu dienen und die Ohnmacht, zu nehmen.

Die Fußwaschung
Die Fußwaschung   (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

Sich selbst hingeben 

Das Herz Jesu ist ein priesterliches Herz, das ganz eins ist mit der menschlichen Armut und ganz eins mit der göttlichen Majestät, und das das Leben hingibt für alle Schafe der Herde. Gerade wir, die wir mit dem heiligen Amt ausgezeichnet sind, sind gerufen, an dem universellen Maß der Liebe teilzuhaben.

Ich erinnere gern an das Zeugnis von Don Giuseppe Berardelli, einem älteren Priester aus Bergamo, der während der Corona-Zeit, als es an Mitteln mangelte, starb, nachdem er auf ein Beatmungsgerät verzichtet hatte, damit es einem anderen zur Verfügung gestellt werden konnte: Das Opfer seiner selbst, damit das Volk leben kann.

Ich glaube, das ist der Moment für die Kirche, sich für eine neue Zeit zu öffnen – die Zeit, in der sie ihre Natur als priesterliches Volk offenbart. Und die Neuheit dieser Zeit geht durch die Eucharistie, indem wir selbst Eucharistie werden, wie es Jesus getan hat –, und durch das Offenbaren der göttlichen Menschlichkeit, die uns in der Taufe geschenkt wurde.

Bitten wir also:

Herr Jesus, du steigst jeden Tag vom Schoß des Vaters in die Hände des Priesters herab; so zeigst du uns in den konsekrierten Gaben von Brot und Wein, äußerlich demütig, deinen heiligsten Leib und dein Blut, lebendig und wahrhaftig, gegeben zum Heil aller.

Danke, dass du so immer bei uns bist, bis zum Ende der Welt.
Danke, Jesus, für das Geschenk der Eucharistie!
Lass auch uns Eucharistie werden!

(vaticannews – skr)

 

 

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17. April 2025, 20:14