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UN-Abrüstungskonferenz in Genf UN-Abrüstungskonferenz in Genf  (AFP or licensors)

Vatikan fordert umfassende Abrüstung

Der Heilige Stuhl hat die internationale Gemeinschaft zu mutigen Schritten für eine vollständige Abrüstung aufgerufen. Während westliche Staaten immer höhere Militärbudgets anvisieren, erneuerte der Außenminister des Heiligen Stuhles, Erzbischof Paul Richard Gallagher, den Ruf nach weniger statt mehr Waffen.

„Heute stehen wir an einem Wendepunkt. Gemeinsam, als Familie der Nationen, können wir gerechte und mutige Entscheidungen für eine allgemeine, ausgewogene und vollständige Abrüstung unter wirksamer internationaler Kontrolle treffen“, sagte der Sekretär für die Beziehungen des Heiligen Stuhls zu den Staaten und den internationalen Organisationen an diesem Mittwoch in Genf bei der Abrüstungskonferenz der Vereinten Nationen.

Der Heilige Stuhl sorge sich über die weltweite Rüstungsspirale und die Blockade der multilateralen Abrüstungsverhandlungen. „Die Abrüstungskonferenz ist seit Jahren gelähmt und kann kein Verhandlungsmandat verabschieden“, kritisierte Gallagher. Dabei hätten alle Staaten das Recht und die Pflicht, sich an den Verhandlungen zu beteiligen, da die gesamte Weltbevölkerung ein vitales Interesse am Erfolg dieser Bemühungen habe.

Gefahr der Atombomben

Besondere Gefahren sieht der Vatikan in Nuklearwaffen. Die ständige Modernisierung und Vergrößerung von Atomwaffenarsenalen sowie die Rhetorik zu deren Einsatz seien alarmierend. Gallagher bekräftigte die Haltung von Papst Franziskus: „Die Herstellung und der Besitz von Atomwaffen sind unmoralisch.“ Die nuklear bewaffneten Staaten müssten ernsthafte Verhandlungen über Abrüstung führen und ihre Bestände gemäß dem Nichtverbreitungsvertrag abbauen.

„Keine Maschine sollte jemals über das Leben eines Menschen entscheiden“

Neben der nuklearen Bedrohung lenkte der Vatikan den Blick auf den Weltraum und künstliche Intelligenz. Gallagher warnte vor einer zunehmenden Militarisierung des Weltraums und forderte ein umfassendes Verbot aller Waffenkategorien im All sowie ein Moratorium für autonome Waffensysteme. „Keine Maschine sollte jemals über das Leben eines Menschen entscheiden“, zitierte er Papst Franziskus.

 

Zudem prangerte Gallagher die enormen weltweiten Militärausgaben an, die dringend benötigte Mittel von Armutsbekämpfung, Bildung und Gesundheitsversorgung abziehen würden. Papst Franziskus habe deshalb vorgeschlagen, einen festen Anteil der Rüstungsausgaben in einen globalen Fonds zur Bekämpfung des Hungers und für nachhaltige Entwicklung umzuleiten.

Abschließend appellierte Gallagher an die Konferenz, „einen erneuerten Sinn für Dringlichkeit und Engagement“ zu zeigen, um greifbare und dauerhafte Abrüstungsabkommen zu erreichen. Der Heilige Stuhl ermutige die Staatengemeinschaft, die „Logik der Konfrontation zu überwinden und die Logik der Begegnung anzunehmen“.

(vatican news - gs)

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26. Februar 2025, 12:06