?Ich will die Stille“ – Schwester Veronica über die Suche nach Sinn
Mario Galgano – Rögle (Schweden)
Das Kloster Rögle im südschwedischen Skåne ist ein Ort der Stille. An den Sonntagen besuchen neben den wenigen Bewohnerinnen auch Gäste aus Städten wie Malmö, Stockholm oder Lund die dortige Kirche. Viele von ihnen seien nicht katholisch, sagt Schwester Veronica, die seit einigen Jahren Teil der dominikanischen Gemeinschaft ist. ?Sie sagen: Ich weiß nicht, wer ich bin. Ich will die Stille. Ich will mich selbst finden“, erzählt sie.
Schwester Veronica stammt aus Paris und ist die einzige Ausländerin in der kleinen Gemeinschaft. Vor ihrem Eintritt in Rögle lebte sie viele Jahre in einer Laiengemeinschaft, die erst nach neun Jahren zur katholischen Kirche konvertierte. Nach Schweden kam sie im Jahr 2021. Die Entscheidung sei auf Wunsch ihrer Generaloberin gefallen. ?Ich war sehr glücklich. Ich hatte als Kind das Buch von Nils Holgersson gelesen“, erinnert sie sich mit einem Lächeln.
Die Realität in Schweden sei jedoch eine ganz andere gewesen. ?Als ich ankam, waren meine Vorurteile groß“, sagt sie. Sie sei erstaunt gewesen, wie wenig über die katholische Kirche bekannt war. ?Viele wussten gar nicht, dass Katholiken auch Christen sind.“ Heute lebt sie in Rögle mit drei weiteren Schwestern. Die katholische Kirche in Schweden ist klein, doch gerade das wecke Neugier bei Außenstehenden.
Auf den sozialen Medien wie Facebook berichtet das Kloster in einfacher Sprache über sein Leben. So finden auch Menschen Zugang, die nicht religiös sind – aber offen für die Erfahrung der Stille. Die dominikanische Spiritualität bietet einen Raum für jene, die Orientierung suchen. Schwester Veronica sagt: ?Die Menschen kommen nicht, weil sie die katholische Kirche suchen. Sie kommen, weil sie sich selbst suchen.“
(vatican news)