Papst Leo XIV.: Sorge über Vereinsamung vieler Menschen
Beistehen bedeute, auf die Bedürfnisse der Mitmenschen einzugehen, sagte er an diesem Montag bei einer Audienz für eine karitative Stiftung im Geist des hl. Franz von Assisi (ca. 1182-1226) aus Mailand.
?Dem gesellt sich das Aufnehmen hinzu, das bedeutet: für den anderen Raum schaffen im eigenen Herzen, im eigenen Leben. Seine Zeit verschenken, zuhören, beten. Das ist die Haltung des in-die-Augen-Schauens, des die-Hand-Drückens, des sich-Hinabbeugens, die Papst Franziskus so viel bedeutete.“
Leo bezog sich damit auf eine Ansprache seines im April verstorbenen Vorgängers. Franziskus hat in den zwölf Jahren seines Pontifikats (2013-2025) immer wieder herausgearbeitet, dass man Bedürftigen nicht von oben herab ein Almosen reichen, sondern sich zu ihnen beugen, mit ihnen sprechen, sich für sie interessieren solle.
Die Einsamkeit des Ich überwinden
?Das drängt uns dazu, in unserem Umfeld ein familiäres Klima zu schaffen, und hilft uns dabei, die Einsamkeit des Ich durch die leuchtende Gemeinschaft des Wir zu überwinden. Wie nötig ist es doch, diese Sensibilität in unserer Gesellschaft zu verbreiten, in der es eine so dramatische Vereinzelung gibt!“
Dimension Nummer drei der Nächstenliebe: das Fördern. ?Hier geht es auch um die Uneigennützigkeit des Geschenks und um den Respekt vor der Würde der Person, um die man sich kümmert. Man verhilft ihm dazu, in all seinen Möglichkeiten zu wachsen und seinen Weg fortzusetzen, ohne sich Gegenleistungen zu erwarten oder Bedingungen zu stellen.“
Hierzu zitierte Leo XIV. aus einer Sozialenzyklika seines Vorgängers Johannes Paul II. (s von 1991): Wer die Würde und Kreativität eines Mitmenschen fördere, der befähige ihn dazu, auf seine eigentliche Berufung und damit auf einen darin enthaltenen Ruf Gottes zu antworten.
?Geschichte der Nächstenliebe“
?Das ist die Aufgabe, die die Kirche Euch anvertraut… Die Nächstenliebe voller Aufmerksamkeit auf das umfassende Wohl des Nächsten leben, ist eine große Gelegenheit für das moralische, kulturelle und sogar wirtschaftliche Wachstum der ganzen Menschheit. Danke für das, was Ihr tut, und für das Zeugnis, das Ihr durch Euer gemeinsames Vorangehen leistet!“
Leo XIV. würdigte auch die ?Geschichte der Nächstenliebe“, die vom hl. Franz von Assisi ausgegangen sei. Sie sei ?keine Geschichte von Wohltätern und Bedürftigen, sondern von Brüdern und Schwestern, die sich gegenseitig als Geschenk Gottes sehen“.
(vatican news – sk)
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