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Leo XIV. bei seiner Generalaudienz Leo XIV. bei seiner Generalaudienz  (@Vatican Media)

Papst Leo: ?Nur was man verschenkt, blüht auf“

Wir sollten uns im Leben nicht darauf konzentrieren, unsere Sicherheiten zu verteidigen. ?Nur was man verschenkt, blüht auf“, sagte Papst Leo XIV. an diesem Mittwoch bei seiner Generalaudienz im Vatikan.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

?Im Leben muss man nicht alles unter Kontrolle haben. Es reicht, sich jeden Tag dafür zu entscheiden, in Freiheit zu lieben“, so das Kirchenoberhaupt in seiner Katechese in der nach Paul VI. benannten Audienzhalle. Nur eine Liebe, die umsonst sei, könne ?auch dort wieder Vertrauen schaffen, wo alles verloren scheint“.

Ausgangspunkt der Überlegungen des neuen Papstes war die biblische Szene der Verhaftung Jesu im Garten Getsemani. ?Der Evangelist Johannes präsentiert uns mit seinem gewohnten Tiefgang keinen verängstigten Jesus, der flieht oder sich versteckt. Im Gegenteil, er zeigt uns einen freien Mann, der vortritt und das Wort ergreift. Der sich offen der Stunde stellt, in der sich das Licht der größten Liebe offenbaren kann.“

  (@Vatican Media)

?Jesus wird nicht gefangen genommen: Er lässt sich gefangen nehmen“

Statt im Moment der Gefahr das Weite zu suchen, stelle sich Jesus den heranrückenden Soldaten. ?Er gibt sich hin. Nicht aus Schwäche, sondern aus Liebe. Aus einer Liebe, die so voll und so reif ist, dass sie keine Ablehnung fürchtet. Jesus wird nicht gefangen genommen: Er lässt sich gefangen nehmen.“ An dieser Haltung lasse sich ?eine Hoffnung auf Erlösung für unsere Menschheit“ festmachen, so Leo XIV.: ?zu wissen, dass man auch in der dunkelsten Stunde frei bleiben kann, um bis zum Äußersten zu lieben“.

?Mitten in der Nacht, wenn alles zusammenzubrechen scheint, zeigt Jesus, dass die christliche Hoffnung keine Flucht ist, sondern eine Entscheidung. Diese Haltung ist das Ergebnis eines tiefen Gebets, in dem Gott nicht darum angegangen wird, uns vor dem Leiden zu bewahren, sondern uns die Kraft zu geben, in der Liebe auszuharren – im Bewusstsein, dass uns das Leben, das wir aus Liebe freiwillig hingeben, von niemandem genommen werden kann.“

Für die Souveränität des Herrn in dieser Stunde der Prüfung spreche, dass er darauf dringe, dass seine Jünger frei davonkommen. Er kümmere sich nicht darum, sich selbst zu retten, sondern denke zuerst an die anderen.

  (ANSA)
Die Generalaudienz von Leo XIV. - Radio Vatikan

Wie das Weizenkorn...

?Jesus hat jeden Tag seines Lebens als Vorbereitung auf diesen dramatischen und erhabenen Moment gelebt. Deshalb hat er, als dieser Moment kommt, die Kraft, keinen Ausweg zu suchen. Sein Herz weiß genau, dass es kein Versagen ist, sein Leben aus Liebe zu verlieren, sondern dass dies eine geheimnisvolle Fruchtbarkeit besitzt. Wie das Weizenkorn, das, wenn es auf die Erde fällt, nicht allein bleibt, sondern stirbt und Frucht bringt.“

Natürlich sei auch Jesus voller Unruhe angesichts seines bevorstehenden Todes. Aber er setze auf die Logik des Weizenkorns. ?Darin besteht die wahre Hoffnung: nicht darin, den Schmerz zu vermeiden, sondern daran zu glauben, dass selbst inmitten der ungerechtesten Leiden der Keim eines neuen Lebens verborgen ist.“

  (@Vatican Media)

Sich einlassen auf die Logik des Evangeliums

Papst Leo warb darum, sich auf diese ?Logik des Evangeliums“ einzulassen. Natürlich sei das nicht selbstverständlich; vielleicht fänden wir uns deswegen in dem jungen Mann wieder, der im Chaos der Gefangennahme des Herrn nackt davonlaufe (Mk 14,51)“ – ein, wie der Papst bemerkte, ?rätselhaftes, aber sehr bewegendes Bild“.

?Auch wir erleben in unserem Versuch, Jesus nachzufolgen, Momente, in denen wir unvorbereitet sind und unserer Gewissheiten beraubt werden. Das sind die schwierigsten Momente, in denen wir versucht sind, den Weg des Evangeliums zu verlassen, weil uns die Liebe wie eine unmögliche Reise erscheint. Und doch wird es am Ende des Evangeliums gerade ein junger Mann sein, der den Frauen die Auferstehung verkündet, nicht mehr nackt, sondern in ein weißes Gewand gekleidet.“

?Auch in der Dunkelheit der Prüfung stützt uns die Liebe Gottes“

Das sei, so bemerkte Leo XIV., ?die Hoffnung unseres Glaubens: Unsere Sünden und unser Zögern hindern Gott nicht daran, uns zu vergeben und uns von neuem den Wunsch einzuflößen, ihm wieder nachzufolgen und fähig zu werden, unser Leben für andere hinzugeben“. Die wirkliche Hoffnung bestehe darin, ?zu wissen, dass auch in der Dunkelheit der Prüfung die Liebe Gottes uns stützt und in uns die Frucht des ewigen Lebens reifen lässt“.

(vatican news)
 

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27. August 2025, 11:07