Papst mahnt erneut zu ethischer Regulierung von KI
Die digitale Revolution verändere das Leben tiefgreifend, erklärte Parolin. Sie betreffe nicht nur Kommunikation und Wirtschaft, sondern auch Bildung, Medizin, Kunst, Politik und das Militär. ?Die Menschheit steht an einem Scheideweg“, so der Kardinal. Die Fortschritte der KI verlangten nach Verantwortung und Unterscheidungskraft: ?Damit KI Brücken des Dialogs baut und die Geschwisterlichkeit fördert, muss sie dem Gemeinwohl dienen.“
Besonders hob Parolin hervor, dass KI zwar technische Prozesse effizient übernehmen könne, aber weder moralisches Urteilsvermögen noch zwischenmenschliche Beziehungen ersetzen könne. ?Die Entwicklung solcher Technologien muss mit der Achtung der menschlichen und sozialen Werte einhergehen“, betonte der Kardinal. Es sei kein Zufall, dass in Zeiten rasanter Innovation viele Menschen sich fragten, was es eigentlich bedeute, Mensch zu sein.
Ziel: gerechte und friedliche Gesellschaft
Die Verantwortung für ethisches Handeln liege dabei nicht allein bei den Entwicklern und Betreibern von KI-Systemen, sondern auch bei deren Nutzern. Es brauche klare gesetzliche Rahmenbedingungen, die über Effizienz und Nutzen hinausgingen und den Menschen ins Zentrum stellten. Ziel müsse sein, eine gerechte und friedliche Gesellschaft im Dienst der ganzheitlichen menschlichen Entwicklung zu fördern.
Papst Leo XIV. danke allen Beteiligten des Weltgipfels und ermutigte sie, ?ethische Klarheit zu suchen und eine koordinierte Governance von KI auf lokaler und globaler Ebene zu schaffen“. Grundlage müsse ?die gemeinsame Anerkennung der unantastbaren Würde und der Grundfreiheiten des Menschen“ sein. Wie Parolin abschließend erklärte, begleite der Papst die Teilnehmer mit seinem Gebet.
Das ?AI for Good Summit 2025“ wird von der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) in Zusammenarbeit mit UN-Partnern und der Schweizer Regierung veranstaltet. Anlass ist das 160-jährige Bestehen der ITU. In der Botschaft aus dem Vatikan erinnerte Kardinal Parolin daran, rund 2,6 Milliarden Menschen weltweit noch immer keinen Zugang zu Radio, Telefon und Internet haben, besonders in ländlichen und armen Regionen. Fast ein Drittel der Weltbevölkerung ist damit auch von klassischen Kommunikationstechnologien ausgeschlossen.
(vatican news – gs)
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