Leo XIV. über KI: ?Weisheit hat mehr mit Sinn des Lebens zu tun als mit Daten"
In einer am Freitag veröffentlichten Botschaft an die Teilnehmenden der Tagung über ?Künstliche Intelligenz, Ethik und Unternehmensführung“ unterstrich der aus den USA stammende Papst die Verantwortung, die mit dem rasanten Fortschritt Künstlicher Intelligenz einhergeht. Insbesondere warnte er vor den Auswirkungen auf junge Menschen: ?Unsere Jugend muss in ihrer Entwicklung gefördert, nicht behindert werden.“ Die Gesellschaft sei darauf angewiesen, dass junge Menschen ihre von Gott gegebenen Talente entfalten könnten.
Ausdrücklich warnte Leo XIV. davor, Zugang zu gewaltigen Massen an Information mit Intelligenz zu verwechseln: ?Authentische Weisheit hat mehr mit dem Erkennen des wahren Sinns des Lebens zu tun als mit der Verfügbarkeit von Daten.“ Zentral sei nach wie vor ?die Offenheit für die letzten Fragen des Lebens“ und eine ?Ausrichtung auf das Wahre und das Gute“.
Kirche will sich an der Debatte über KI beteiligen
Die Kirche wolle zur ?ruhigen und informierten Diskussion“ über die ethischen Fragen der KI beitragen, so Leo XIV. weiter. Ziel müsse sein, alle Entwicklungen im Licht der ?integralen Entwicklung der menschlichen Person und der Gesellschaft“ zu beurteilen. Dabei gehe es nicht nur um materielles Wohl, sondern auch um geistige und spirituelle Dimensionen. Es gelte, ?die unantastbare Würde jedes Menschen zu schützen und die kulturellen und geistigen Reichtümer und die Vielfalt der Völker zu achten“.
Künstliche Intelligenz sei ein ?außergewöhnliches Produkt menschlichen Genies“, bleibe aber ?vor allem ein Werkzeug“, zitierte der Papst aus einer Rede seines Vorgängers Franziskus beim G7-Gipfel 2024 in Bari. Werkzeuge seien Ausdruck der Intelligenz ihrer Schöpfer – und ihre ethische Tragweite hänge wesentlich von den Absichten derer ab, die sie verwenden. KI könne für eigennützige Ziele missbraucht oder zur gezielten Vertiefung von Konflikten eingesetzt werden. Insbesondere generative KI stelle Fragen nach der Fähigkeit des Menschen, Wahrheit und Schönheit zu erkennen, sowie nach seiner Offenheit für die Wirklichkeit. In diesem Zusammenhang mahnte der Papst, den ?Sinn für das Menschliche“ nicht zu verlieren.
Die Konferenz in Rom versammelt internationale Fachleute aus Wirtschaft, Wissenschaft, Ethik und Religion. Mit Blick auf die junge Generation äußerte der Papst die Hoffnung, dass ihre Reifung durch ein ?notwendiges generationenübergreifendes Lernen“ unterstützt werde, um moralisch und geistlich fundierte Entscheidungen treffen zu können.
(vatican news – gs)
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