Papst an Ukrainer: „Ich teile euren Schmerz über die Opfer dieses sinnlosen Krieges“
Mario Galgano - Vatikanstadt
Am Samstag, dem 28. Juni 2025, hat Papst Leo XIV. im Petersdom Gläubige der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche empfangen, die im Rahmen des Heiligen Jahres eine Wallfahrt nach Rom unternommen haben. Angeführt wurde die Pilgergruppe von Großerzbischof Sviatoslav Schewtschuk.
In seiner Ansprache würdigte der Papst den Pilgerweg als Zeichen des Glaubens und der geistlichen Verbundenheit mit dem Bischof von Rom. Die Pilgerreise nach Rom sei, so der Papst, Ausdruck einer Hoffnung, „die nicht enttäuscht“, und eines Weges, der auch in schweren Zeiten in die Ewigkeit führe.
Existenzielle Fragen
Mit Blick auf die aktuelle Lage in der Ukraine sprach Leo XIV. über die existenziellen Fragen vieler Gläubiger im Angesicht des Krieges. „Wo bist du, Herr? Was sollen wir tun, um unsere Familien, unsere Häuser und unser Vaterland zu retten?“ Der Papst betonte, dass der Glaube nicht alle Antworten gebe, aber Vertrauen schenke: „Gott ist mit uns und er wird das letzte Wort sprechen – und dieses Wort wird Leben sein, nicht Tod.“
Er erinnerte an die spirituelle Geschichte des ukrainischen Volkes, das durch das Zeugnis vieler Heiliger und Märtyrer geprägt sei. Den anwesenden Gläubigen rief er zu, ihren Glauben mit anderen zu teilen und auch in der Not ein „Ja“ zu Gott zu sprechen. Dieses einfache „Ja“, sagte der Papst unter Verweis auf das Vorbild Marias, könne neue Wege des Friedens eröffnen.
Nähe
Leo XIV. brachte seine Nähe zum ukrainischen Volk zum Ausdruck: „Ich teile euren Schmerz über die Gefangenen und Opfer dieses sinnlosen Krieges.“ Er vertraute die täglichen Sorgen, Leiden und Friedenssehnsüchte der Gläubigen dem Herrn an.
Abschließend rief der Papst dazu auf, den gemeinsamen Weg von Hirten und Gläubigen fortzusetzen – mit dem Blick auf Christus. Die Jungfrau Maria, so sagte er, möge die Gemeinschaft auf diesem Weg führen und schützen. „Ich segne euch von Herzen, eure Familien, eure Kirche und euer Volk.“
Göttliche Liturgie
Das Treffen mit dem Papst fand um Punkt 12 Uhr im Petersdom statt. Während die Gläubigen ab 10.00 Uhr in einer Prozession von der Piazza Pia zur Heiligen Pforte zogen, gingen um 11.00 Uhr die ukrainischen Bischöfe unter der Leitung ihres Oberhauptes, Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, mit dem Jubiläumskreuz durch die Heilige Pforte, ausgehend von der Audienzhalle. Am Hauptaltar im Petersdom konzelebrierten dann nach der Begrüßung des Papstes und dem Gemeinsamen Vaterunser-Gebet auf Ukrainisch Großerzbischof Schewtschuk, die Metropoliten der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche und der ukrainische Kardinal Mykola Bychok die Göttliche Liturgie. Papst Leo nahm nicht an der Liturgie teil. Nach der Feier und dem Gebet im Petersdom kamen die Bischöfe im Päpstlichen Kollegium der ukrainichen Kirche auf dem Gianicolo-Hügel zu ihrer jährlichen Synode zusammen. Über 4.000 ukrainische Pilger aus allen Teilen der Welt waren an der Feier angereist.
(vatican news)
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