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Die Audienz im Vatikan Die Audienz im Vatikan  (@Vatican Media)

Papst Leo XIV.: „Die Charismen sind Sauerteig der Einheit“

In seiner ersten offiziellen Begegnung mit Moderatoren kirchlicher Bewegungen würdigt Papst Leo XIV. am Freitagvormittag die Charismen als göttliche Gaben zur Erneuerung der Kirche. Er ruft zu Einheit und missionarischer Dynamik in enger Verbundenheit mit dem Papst auf.

Mario Galgano - Vatikanstadt

An diesem Freitag, dem 6. Juni 2025, hat Papst Leo XIV. im Vatikan die internationalen Leiterinnen und Leiter kirchlicher Bewegungen, Vereinigungen und neuer Gemeinschaften empfangen. Die Begegnung fand im Rahmen des jährlichen Treffens statt, das vom Dikasterium für die Laien, die Familie und das Leben organisiert wird. In seiner Ansprache hob der Papst die zentrale Bedeutung der Charismen für das Leben der Kirche hervor und betonte ihre Funktion als „Sauerteig der Einheit, der Gemeinschaft und der Geschwisterlichkeit“.

Leo XIV. würdigte die Vielfalt der geistlichen Bewegungen, die aus apostolischem Engagement oder charismatischen Inspirationen hervorgegangen sind. „Niemand ist Christ allein“, erinnerte der Papst unter Berufung auf Augustinus. Die Gemeinschaft sei der Ort, an dem Christus gegenwärtig werde und aus dem heraus das Evangelium glaubwürdig gelebt und verkündet werden könne.

Die Audienz im Vatikan
Die Audienz im Vatikan   (@Vatican Media)
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Gnade Gottes objektiv vermitteln

In Anknüpfung an das Zweite Vatikanische Konzil betonte Leo XIV., dass die Institutionen der Kirche dazu da seien, die Gnade Gottes objektiv zu vermitteln – durch Sakramente, Wortverkündigung und Seelsorge. Die Charismen hingegen würden vom Heiligen Geist frei geschenkt, um diese Gnade in vielfältiger Weise fruchtbar werden zu lassen.

„Christus zieht uns an sich – und so vereint er uns untereinander.“

Der Papst rief die Bewegungen dazu auf, sich besonders für zwei Anliegen einzusetzen: die Förderung der Einheit und die missionarische Verkündigung. „Christus zieht uns an sich – und so vereint er uns untereinander“, sagte er. Diese geistliche Gemeinschaft müsse nicht nur innerhalb der Gruppen, sondern auch in der Kirche insgesamt und im Kontakt mit der Welt gelebt werden. Gleichzeitig rief er die Bewegungen auf, ihre missionarische Kraft zu bewahren: „Bewahrt dieses Feuer! Es ist ein Schatz, der Frucht bringen soll.“

Christus ins Zentrum stellen

Zum Abschluss betonte Leo XIV. die Notwendigkeit, Christus immer ins Zentrum zu stellen. Die Charismen seien kein Selbstzweck, sondern Mittel zur Begegnung mit Christus und zur Vertiefung des Glaubens. „Wer mit anderen ein apostolisches Ziel verfolgt, ist gerufen, sich selbst zu entäußern, um andere zu bereichern“, so der Papst.

Mit einem herzlichen Dank für das Wirken der Bewegungen und unter den Schutz Mariens stellte der Papst die Teilnehmer unter seinen apostolischen Segen – verbunden mit der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen.

Am Pfingstwochenende werden in Rom mehr als 70.000 Mitglieder geistlicher Bewegungen, kirchlicher Vereinigungen und neuer Gemeinschaften erwartet. Sie kommen aus rund 100 Ländern, vor allem aus Italien, Spanien, Deutschland, den USA, Kanada, Brasilien, Peru, den Philippinen und Äthiopien, wie der Vatikan ankündigte.

Papst leitet Pfingstgottesdienst auf Petersplatz

Papst Leo XIV. wird mit ihnen am Pfingstsonntag einen Gottesdienst auf dem Petersplatz feiern (10.30 Uhr) und dort auch am Samstag ein Abendgebet leiten (ab 20.00 Uhr). Die Evangelisierungsbehörde des Vatikans spricht von einem der wichtigsten Ereignisse des Heiligen Jahres 2025. Wir übertragen das alles Live und mit deutschem Kommentar.

(vatican news)

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06. Juni 2025, 11:35