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Leo XIV. nebst den Spitzen des Synodensekretariates an diesem Donnerstagnachmittag Leo XIV. nebst den Spitzen des Synodensekretariates an diesem Donnerstagnachmittag

Leo ermutigt Synodensekretariat - „hilft dem Kirche-Sein"

Leo XIV. hat das Generalsekretariat der Bischofssynode ermutigt, die „Früchte“ des synodalen Weltprozesses „zu sammeln und eine vorausschauende Betrachtung anzustellen“. Das sagte er an diesem Donnerstagnachmittag vor Mitgliedern des Ordentlichen Rates des Generalsekretariates der Bischofssynode im Vatikan.

Anne Preckel - Vatikanstadt

Er wolle ein paar zentrale Gedanken teilen und den Rest der Begegnung zuhören, schickte Papst Leo zu Beginn des Treffens im Vatikan vorweg. Dann kam er auf das „Vermächtnis“ von Papst Franziskus zu sprechen, der sich auf den heiligen Paul VI. berufen habe:

„Und das Vermächtnis, das er uns hinterlassen hat, scheint mir vor allem dies zu sein: dass die Synodalität ein Stil, eine Haltung ist, die uns hilft, Kirche zu sein, indem sie authentische Erfahrungen der Teilnahme und der Gemeinschaft fördert“, so Papst Leo.

Franziskus habe dieses Konzept während seines Pontifikates in Form verschiedener Synoden „weitergeführt und zur Geltung gebracht“, formulierte Leo XIV. – vor allen den Bischofssynoden zu Ehe und Familie (2014 und 2015), und dann im weltweiten synodalen Prozess, der 2021 startete und in eine zweiteilige Bischofssynode im Vatikan (2023 und 2024) mündete.

„Die Bischofssynode bewahrt natürlich ihre institutionelle Physiognomie“, versicherte Papst Leo, und sie werde „gleichzeitig durch die Früchte bereichert, die in dieser Zeit gereift sind“, fuhr er fort. „Und Sie sind das Gremium, das dazu berufen ist, diese Früchte zu sammeln und eine vorausschauende Betrachtung anzustellen. Ich ermutige Sie bei dieser Arbeit, ich bete, dass sie fruchtbar sein wird, und ich bin Ihnen schon jetzt dankbar“, beendete er sein kurzes Grußwort.

Kirchliche Versammlung 2028

Wenige Tage vor seinem Tod hatte Papst Franziskus aus dem Krankenhaus noch den Weg für eine Verlängerung des synodalen Weltprozesses freigemacht. So kündigte der Vatikan für Oktober 2028 eine „Kirchliche Versammlung“ an, auf der die Erträge aus dem synodalen Weltprozess konsolidiert werden sollen. Zentral dabei ist das im Oktober 2024 bei der Synode zur Synodalität verabschiedete Schlussdokument, das Franziskus direkt als päpstliches Lehramt zur Umsetzung freigab – ohne vorher ein päpstliches nachsynodales Schreiben zu verfassen.

Als Fahrplan bis zur kirchlichen Versammlung hatte der Vatikan eine Ortskirchenphase bis Ende kommenden Jahres (Juni 2025 bis Dezember 2026), für 2027 Bewertungsversammlungen in den Bistümern sowie den nationalen und internationalen Bischofskonferenzen, östlichen hierarchischen Strukturen und vergleichbaren kirchlichen Gruppierungen, sowie für 2028 auswertende kontinentale Versammlungen und ein Arbeitsdokument angekündigt. Im Oktober soll schließlich dann die „Kirchliche Versammlung“ stattfinden, die kirchenrechtlich allerdings keine Synode ist.

Kardinal Grech berichtet über Herausforderungen

Kardinal Mario Grech, bei dem als Generalsekretär des vatikanischen Synodensekretariates alle Fäden des synodalen Weltprozesses zusammenlaufen, berichtete Papst Leo XIV. an diesem Donnerstag von positiven Rückmeldungen, aber auch heftiger Kritik am synodalen Prozess.

Einige Bischöfe setzten das Schlussdokument der Bischofssynode von 2024 in ihren Ortskirchen bereits um. Andere Diözesen warteten „gespannt auf die Veröffentlichung der Erläuterungen zur Umsetzungsphase“, um „mit größerer Klarheit und Einheitlichkeit“ vorgehen zu können, informierte der Malteser Kirchenmann weiter. Das Generalsekretariat habe „die Bischofskonferenzen aufgefordert, die aktualisierte Liste der auf diözesaner, nationaler und kontinentaler Ebene gebildeten Synodalgruppen zu übermitteln, um eine wirksamere pastorale Synergie zu fördern“, merkte er hierzu an.

Zuhören und Unterscheiden

Darüber hinaus gebe es teils auch „Schwierigkeiten und Widerstände“, „wenn es darum geht, den Vorschlag der Synodalität als einen fruchtbaren Weg zur Erneuerung der Kirche anzuerkennen“: „Einige äußern solche Vorbehalte leider in ausgeprägter Weise und üben damit einen gewissen Einfluss auf andere aus. Angesichts dieser Herausforderungen sind wir alle zu einer demütigen Haltung des Zuhörens und der Unterscheidung aufgerufen, in dem Bewusstsein, dass wir am Anfang eines ekklesiologischen Weges stehen, der die Identität und die Sendung der Kirche zutiefst in Frage stellt und betrifft“, formulierte Kardinal Grech.

Grech betonte, dass gegensätzliche Positionen „nicht ignoriert werden sollten“: „im Gegenteil, ich würde sagen, dass sie uns als Ordentlichen Rat, der ein integraler Bestandteil des Generalsekretariats der Synode ist, zutiefst in Frage stellen müssen“, merkte er an. Das Vatikangremium habe auch den Auftrag, „nicht nur das Schlussdokument, sondern auch den synodalen Prozess selbst zu schützen und neu zu beleben“. Deshalb gelte es nicht nur zu begleiten, sondern auch „vorauszudenken“, so Grech.

Begleiten und vorausdenken

Der Generalsekretär der Bischofssynode benannte dann mehrere Herausforderungen in der „dritten Phase“ des synodalen Prozesses: die Überprüfung des synodalen Prozesses auf Grundlage der Apostolischen Konstitution „Episcopalis communio“ (2018), eine vertiefte ekklesiologische Reflexion über Synodalität und die Bedeutung der Ausbildung, die auch im Schlussdokument von 2024 stark hervorgehoben wurde. Grech verwies in diesem Kontext auf Bildungsinitiativen des Generalsekretariates der Synode, die dazu beitragen sollten, „die synodale und missionarische Dimension der Kirche zu entwickeln“. „Wäre es nicht möglich, sich ein Netzwerk von Konferenzen auf verschiedenen Kontinenten unter der Schirmherrschaft des Generalsekretariats der Synode vorzustellen?“, regte Grech an. „Welchen Reichtum könnten wir auf diese Weise fördern und eine synodale Mentalität stärken?“

Als Beispiele solcher Bildungsinitiativen nannte er etwa eine Konferenz zu Lumen Gentium an der Gregoriana-Universität und ein kommendes Symposium, das die Rolle des Bischofs in einer synodalen Kirche beleuchten will. Auch weitere nationale wie kontinentale Fortbildungen seien denkbar. „Wir rufen den Heiligen Geist an, damit er uns leitet und erleuchtet, damit wir die Wege erkennen, die er der Kirche in Treue zum auferstandenen Herrn vorschlägt“, so Grech abschließend. Und an den Papst gewandt: „Wir alle haben an dem Synodenprozess teilgenommen. Sie sind in der Tat hier, weil die Vollversammlung Sie als glaubwürdige Interpreten der Synodalität anerkannt hat.“


(vatican news – pr)
 
 

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26. Juni 2025, 16:10