Peru: Prevost war Wegbereiter des Kinderschutzes
Papst Leo XIV., damals noch Bischof Robert Francis Prevost von Chiclayo, hat nach den Worten des peruanischen Bischofskonferenz-Vorsitzenden Carlos García Camader eine zentrale Rolle beim Aufbau der Missbrauchsprävention in Peru gespielt. Im Interview mit dem Magazin Vida Nueva betonte Camader, dass Prevost bereits 2016 als erster Vorsitzender der bischöflichen Kinderschutzkommission tätig war. „Mit ihm begannen wir zu klären, wie man mit Vorwürfen umgeht, wie man sie einordnet und wohin man sie lenkt“, sagte Camader.
Prevost habe als Kirchenrechtler ein tiefes Verständnis für den kirchlichen und rechtlichen Umgang mit Missbrauchsfällen mitgebracht. Dabei habe er wesentlich dazu beigetragen, „die Haltung der Kirche im Umgang mit Missbrauchsvorwürfen zu prägen“, so der Bischof von Lurín. Das Thema sei in Peru durch seine Arbeit mit großer Ernsthaftigkeit und ohne öffentliche Aufgeregtheit behandelt worden: „Denn bei diesen Themen geht es nicht um Lärm, sondern um die nötige Seriosität und um Respekt gegenüber den Opfern.“
Nach der Wahl Prevosts zum Papst gab es Vorwürfe von Betroffeneninitiativen, er habe im Umgang mit Tätern und Opfern versagt. Diese Anschuldigungen wurden jedoch zurückgewiesen. Experten wie der Jesuit Hans Zollner vermuten hinter den Attacken die umstrittene Gemeinschaft „Sodalicio“, gegen die Prevost als Bischof entschieden vorging. Der Vatikan hatte diese Mitte April 2025 wegen sexuellen Missbrauchs und Vertuschung aufgelöst.
Camader äußerte sich auch zur Bedeutung der Papstwahl für Peru: „Es ist ein besonderer Segen für unser Land und für Lateinamerika. Wir wissen, dass wir im Herzen der Kirche und im Herzen des Papstes stehen.“ Die Wahl Prevosts sei für Peru nicht nur eine Ehre, sondern auch eine Verpflichtung: „Peru hat nun eine größere Verantwortung, für den Papst zu beten.“
(vida nueva - mg)
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