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Im Juli 2017 hat Bischof  Prevost ein Projekt für die Evangelisierung und Erneuerung in Patapo angestoßen - ¶Ù¾±Ã¶³ú±ð²õ±ð Chiclayo/Peru (Foto César Piscoya). Im Juli 2017 hat Bischof Prevost ein Projekt für die Evangelisierung und Erneuerung in Patapo angestoßen - ¶Ù¾±Ã¶³ú±ð²õ±ð Chiclayo/Peru (Foto César Piscoya). 

Papst Leo XIV. und seine Wurzeln in Peru

Papst Leo XIV. hat bekanntlich einen Großteil seines Lebens im Dienst der Kirche in Peru verbracht. Ein enger Weggefährte, César Piscoya, erzählt im Gespräch mit Radio Vatikan von einem Hirten, der das Zuhören, die Mitverantwortung und die Nähe zu den Armen lebte – und von seiner Vision einer synodalen Kirche.

Alexandra Sirgant und Mario Galgano - Vatikanstadt

Als der heute 69-jährige Robert Francis Prevost im Jahr 1985 erstmals peruanischen Boden betrat, war er dreißig Jahre alt und noch als Pater Prevost bekannt. Nach theologischer Ausbildung in den USA und einem Studienaufenthalt in Rom wurde er zur augustinischen Mission in Chulucanas im Norden Perus entsandt. Es sollte der Beginn einer jahrzehntelangen, tiefen Verbindung mit dem südamerikanischen Land sein – ein Band, das ihn prägte und das er selbst mit seiner peruanischen Staatsbürgerschaft im Jahr 2015 offiziell machte.

Zum Nachhören - was ein langer Weggefährte über Leo XIV. sagt

Sein enger Freund César Piscoya, der viele Jahre mit ihm im Bistum Chiclayo zusammenarbeitete, beschreibt ihn als menschennahen, zugewandten und visionären Kirchenmann. In einem Interview erzählt er von den Anfängen der gemeinsamen Arbeit: „Ich kenne Robert seit 1996. 2017 fragte er mich, ob wir zusammen im Bistum arbeiten könnten – und so arbeiteten wir bis Dezember 2022 zusammen, als er noch Bischof von Chiclayo war.“

Ein Porträt von Bischof Robert F. Prevost in einem Saal der katholischen Uni von Chiclayo
Ein Porträt von Bischof Robert F. Prevost in einem Saal der katholischen Uni von Chiclayo   (AFP or licensors)

Einheit und Mitverantwortung

Von Anfang an habe Leo XIV. großen Wert auf Einheit und Mitverantwortung gelegt. „Er sagte zu mir: ‚César, wir müssen in Einheit arbeiten. Unsere Leute, unsere Gemeinschaft, unser Bistum müssen verstehen, wie wichtig es ist, gemeinsam Verantwortung zu tragen.‘“ So entstand das „Projekt zur Erneuerung und Evangelisierung des Bistums“, das auf den Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils zurückgriff.

„Er hat mir den Rücken gestärkt und ein gemeinsames Arbeiten von Priestern, Ordensleuten und Laien gefördert.“

Trotz der Herausforderung, in einer stark klerikal geprägten Umgebung – mit über 60 Jahren Präsenz des Opus Dei – als Laie Verantwortung zu übernehmen, habe Prevost ihn von Beginn an unterstützt: „Er hat mir den Rücken gestärkt und ein gemeinsames Arbeiten von Priestern, Ordensleuten und Laien gefördert.“

Einbindung von Laien, besonders Frauen

„Er begann, Frauen an strategisch wichtigen Stellen einzusetzen – in Entscheidungsfunktionen, nicht nur im Hintergrund.“

Ein Kernanliegen des neuen Papstes war die stärkere Einbindung von Laien – besonders von Frauen. Piscoya hebt hervor, dass unter Prevosts Leitung pastorale Teams mit durchschnittlich acht Laien pro Pfarrei ins Leben gerufen wurden. „Wenn man das auf etwa 50 Pfarreien hochrechnet, ergibt das eine beeindruckende Zahl engagierter Menschen.“

Auch die Rolle der Frau im kirchlichen Leben erfuhr eine sichtbare Aufwertung. So wurde etwa die Caritas von Chiclayo unter seiner Amtszeit von einer Frau geleitet – ebenso wie die katholische Universität Santo Toribio de Mogrovejo. „Er begann, Frauen an strategisch wichtigen Stellen einzusetzen – in Entscheidungsfunktionen, nicht nur im Hintergrund.“

Ein Banner mit einem Bild des neuen Papstes an der katholischen Uni von Chiclayo
Ein Banner mit einem Bild des neuen Papstes an der katholischen Uni von Chiclayo   (AFP or licensors)

Dass seine Vorstellungen von einer synodalen Kirche – eine Kirche, die gemeinsam auf dem Weg ist – stark vom peruanischen Kontext und von seiner Zeit in Chulucanas geprägt wurden, steht für Piscoya außer Frage. „Er hat verstanden, dass der Andere, der Arme, der Leidende, Nähe braucht – und das hat sein pastorales Handeln von Anfang an geleitet.“

„Entscheidungen wurden gemeinsam getroffen.“

Auch sein Führungsstil sei davon geprägt gewesen: dialogisch, offen, partizipativ. „Er hielt nicht nur einen Priesterkonzil, sondern lud uns Laien auch zu regelmäßigen Reflexionen ein. Entscheidungen wurden gemeinsam getroffen.“

Herzlich und sensibel, diszipliniert und organisiert

Persönlich beschreibt Piscoya den neuen Papst als einen Mann mit großer Herzlichkeit: „Wenn wir weinen, weint er mit uns. Wenn wir lachen, lacht er mit uns. Er ist emotional, sensibel und teilt sowohl Träume als auch Sorgen.“ Zugleich sei er diszipliniert, organisiert und von großer innerer Stärke geprägt – Eigenschaften, die ihn zu einem glaubwürdigen Hirten machen.

Sein Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit spiegelt sich auch in seiner Zeit als Vizepräsident der peruanischen Bischofskonferenz wider. Piscoya erinnert sich: „Er sagte immer: ‚Es gibt keinen Frieden ohne Gerechtigkeit, keinen Frieden ohne Dialog.‘“ Seine Überzeugung: Der Friede beginnt dort, wo alle Gläubigen Verantwortung übernehmen – gemeinsam.

„Es gibt keinen Frieden ohne Gerechtigkeit, keinen Frieden ohne Dialog.“

Besonders deutlich werde diese Haltung in einem Zitat, das Prevost gerne aus dem heiligen Augustinus zitiert: â€žMit euch bin ich Christ, für euch bin ich Bischof.“

Ein einfacher Satz – aber Ausdruck eines tiefen Verständnisses von Kirche: gemeinschaftlich, solidarisch, demütig. Genau diese Haltung scheint der neue Papst Leo XIV. nun auf die Weltkirche übertragen zu wollen.

(vatican news)

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14. Mai 2025, 09:19