D: ?Das Wort Religion kam nicht vor“
In der Rede vor Botschaftern in Berlin hatte Merz unlängst ?die Konturen einer interessengeleiteten Außen- und Sicherheitspolitik“ skizziert. Dazu schreibt Dirk Bingener von missio Aachen in einem Meinungsbeitrag auf dem Portal katholisch.de: ?Auch wenn es nur um ,Konturen' ging, so fiel doch auf, dass das Wort ?Religion‘ nicht ein einziges Mal vorkam. Das ist überraschend beim Kanzler einer christlichen Partei.“
Es sei in der Vergangenheit die Union gewesen, die der Ampelregierung vorgehalten habe, religiöse Fragen und Akteure in der Außen- und Entwicklungspolitik nicht genug zu berücksichtigen, so Bingener. Doch dazu sei nun von Merz ?nichts zu hören“ gewesen.
Wörtlich schreibt der Hilfswerks-Chef: ?Klar sollte doch sein, dass der Faktor Religion von zentraler Bedeutung für die Außen- und Sicherheitspolitik ist. Mehr als 80 Prozent der Menschen weltweit identifizieren sich mit ihrer Religion.“ Zahlreiche gewaltsame Konflikte ließen sich ohne Verständnis ihrer religiösen Dimension ?nicht begreifen, geschweige denn lösen“. Auch werde das Thema Religion wie in Indien oder Pakistan nicht selten für politische Anliegen instrumentalisiert. ?Die Verfolgung religiöser Minderheiten nimmt weltweit zu, nicht zuletzt auch die von Christen.“
Mit Sorge registriert Bingener, dass der Religionsfreiheits-Beauftragte der Bundesregierung, Thomas Rachel, bisher ?kaum in Erscheinung getreten ist“. ?Es wäre bedauernswert, wenn die Verschiebung ins Auswärtige Amt statt einer Stärkung des Religionsfreiheitsbeauftragten dazu führt, dass dessen Handlungsspielraum von anderweitigen Interessen der deutschen Außenpolitik eingeschränkt wird.“
Der Priester Dirk Bingener leitet neben missio Aachen auch das Kindermissionswerk ?Die Sternsinger“.
( – sk)
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