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Der K?lner Dom ist ein bekanntes Wahrzeichen der Stadt (Archiv) Der K?lner Dom ist ein bekanntes Wahrzeichen der Stadt (Archiv) 

D: AfD-Wahlwerbung l?st Kritik bei Kirchenvertretern aus

Immer wieder kommt es dazu, dass Politiker Kirchengeb?ude für ihre Wahlwerbung nutzen. Vor allem bei der AfD zeichnet sich dahinter ein System ab. Kirchenvertreter sind emp?rt.

Immer wieder kommt es dazu, dass Kirchengebäude für den Wahlkampf instrumentalisiert werden. Anlässlich der Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen posierte der Bewerber um das Bürgermeisteramt in Sankt Augustin bei Bonn vor dem ortsprägenden Missionspriesterseminar der Steyler Missionare. ?Missbräuchlich und irreführend“ empfinde man das ohne Zustimmung verwendete Bild, so der Orden. ?Unser Gebäude wird damit in einen parteipolitischen Zusammenhang gestellt, der in keiner Weise unserem Selbstverständnis entspricht.“ Doch das ist kein Einzelfall.

?Die biblische Botschaft erzählt gerade von Gottes gnädiger Zuwendung zu allen Menschen – und zwar unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder anderen gesellschaftlichen Einteilungen.“

Werte nicht vereinbar

Auch drei Fälle in Lippe-Detmold stehen beispielhaft für eine systematische Vereinnahmung der christlichen Kirchen für den Wahlkampf. Ein AfD-Bürgermeisterkandidat hatte in Presseauftritten oder Social-Media-Videos bewusst vor Kirchen in Lippe-Detmold für eine angebliche Politik mit christlichen Werten geworben. ?Das Gegenteil ist der Fall“, betonte der evangelische Landessuperintendent Dietmar Arends. ?Die biblische Botschaft erzählt gerade von Gottes gnädiger Zuwendung zu allen Menschen – und zwar unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder anderen gesellschaftlichen Einteilungen.“

Ähnlich äußerte sich der leitende katholische Pfarrer Markus Jacobs vom Pastoralverbund Lippe-Detmold: ?Wer sich auf christliche Werte besinnen möchte, wird auf die Aufforderung Jesu stoßen, sich besonders den Schwachen zuzuwenden. Das gilt für Freunde und Verwandte, für Menschen im eigenen Land und weltweit.“ Beide Geistlichen betonen, sie wollten niemandem den persönlichen Glauben absprechen. ?Aber wenn der christliche Glaube für Spaltung und Kulturkampf – Stichwort ,Abendland‘ – missbraucht wird, dann müssen wir klar widersprechen.“

?Wahlentscheidend ist wofür die Personen, die kandidieren, stehen. Und nicht, wovor sie stehen.“

Kirche als Erkennungszeichen

Der Kölner Stadt- und Domdechant Robert Kleine äußerte mit Bezug auf den aktuellen Wahlkampf in Köln gegenüber der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA), dass der Dom als willkommene Kulisse und auch als Erkennungszeichen von Köln genutzt werde. Die Tatsache, dass ein Politiker sich vor dem Dom präsentiert, um diesen parteipolitisch zu instrumentalisieren, hält er nicht für legitim. Wahlentscheidend sei doch, ?wofür die Personen, die kandidieren, stehen. Und nicht, wovor sie stehen“.

Kirche distanziert sich

Das Verhältnis der Kirche zur AfD ist angespannt. Die Deutsche Bischofskonferenz veröffentlichte im Februar 2024 die Erklärung ?Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar“. Darin charakterisieren die katholischen Bischöfe ausdrücklich die AfD und damit erstmals eine im Bundestag vertretene Partei als nicht wählbar für Christen. Die Begründung: In der Partei dominiere nach mehreren Radikalisierungsschüben inzwischen eine völkisch-nationalistische Gesinnung.

(kna - lyk)

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10. September 2025, 16:41