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Das Mutterhaus der Steyler Missionare in aller Welt, St. Michael in Steyl (NL), das am 8. September 1875 gegründet wurde Das Mutterhaus der Steyler Missionare in aller Welt, St. Michael in Steyl (NL), das am 8. September 1875 gegründet wurde  (?Steyler Missionare)

Steyler Missionare feiern 150 Jahre ihrer Gründung

Inmitten des deutschen Kulturkampfes 1875 durch Arnold Janssen im grenznahen Ort Steyl in den Niederlanden gegründet, sind die Steyler Missionare 150 Jahre sp?ter weltweit aktiv. Nahezu 6.000 Brüder und Pater aus 76 L?ndern haben in dem Missionswerk aktuell ihre spirituelle Heimat gefunden. Seit dem 8. September 2024 wird dieses runde Jubil?um ganz besonders gefeiert.

Denn vor genau einem Jahr wurde es mit einem Eröffnungsgottesdienst unter der Leitung des Generalsuperiors P. Anselmo Ricardo Ribeiro im Gründungshaus in Steyl eingeleitet. Weiter ging es mit Jubiläums-Feiern an den unterschiedlichsten Orten der Welt, und insbesondere am Tag des Gründungsjubiläums, am 8. September 2025, mit einer weiteren großen Feier in Steyl. Die etwas später (8. Dezember 1889) ebenfalls durch Janssen gegründeten Steyler Missionsschwestern, oder ?Dienerinnen des Heiligen Geistes“, sind mit 3.000 Frauen aus rund 44 Ländern, neben den kontemplativen Steyler Anbetungsschwestern, Teil der Ordensfamilie.

P. Peter Claver Narh, Provinzial der Steyler Missionare in Deutschland
P. Peter Claver Narh, Provinzial der Steyler Missionare in Deutschland   (©Steyler Missionare)

Schwerpunkte Mission, Wissenschaft und Menschen am Rand der Gesellschaft

Ein besonderes Merkmal des Ordens ist heute seine große Internationalität. Allein in Deutschland kommen die 215 Steyler Missionare aus 19 Ländern, international sind knapp 6000 Mitglieder aus 76 Nationalitäten in 79 Ländern aktiv.

?Unsere Schwerpunkte liegen in der Mission, aber wir sind auch in Pfarrgemeinden und in der Wissenschaft tätig und wir versuchen, mit den Menschen gemeinsam den Weg des Glaubens zu gehen“, erklärt P. Peter Narh. Ein großes Augenmerk liege allerdings auch auf den Menschen, die ?am Rande der Gesellschaft sind“, betont er.

Vor allem in der heutigen Zeit, in welcher der Nationalismus in vielen Ländern auf dem Vormarsch ist, sei das prägende Element der Internationalität und Interkulturalität der Steyler Missionare besonders wichtig, meint der deutsche Provinzial:

?Wenn man das so sieht, denke ich, dass es eine Stärke von uns ist und auch ein Merkmal, dass wir mit unserem Leben Zeugnis ablegen und so auch zeigen, dass es möglich ist, dass unterschiedliche Menschen und Menschen aus unterschiedlichen Nationalitäten und Kulturen miteinander friedlich leben können.“

Unterschiedliche Kulturen - friedliches Zusammenleben

Für die nächsten 150 Jahre wünsche er sich, ?dass wir mutig werden, dass wir es schaffen, die Zeichen der Zeit zu erkennen“, so P. Narh:

?Dass wir uns auch kritische Fragen stellen und uns fragen: Was benötigen die Leute heute von uns als Missionare? Wo können wir die Leute unterstützen? Wo können wir die Leute begleiten? Wo können wir Dinge, die wir in den letzten 150 Jahren gemacht haben, fortführen oder weiterführen? Und wo brauchen wir Veränderung. Dass wir also einfach den Mut haben, die Nöte der Leute zu sehen und dementsprechend auch zu handeln.“

Beim Festgottesdienst in Steyl (von links): Pater Peter Claver Narh, Provinzial der Deutschen Ordensprovinz, Generalsuperior Pater Anselmo Ricardo Ribeiro und Generaladmonitor Pater Eryk Koppa. (Steyl, 8. September 2024)
Beim Festgottesdienst in Steyl (von links): Pater Peter Claver Narh, Provinzial der Deutschen Ordensprovinz, Generalsuperior Pater Anselmo Ricardo Ribeiro und Generaladmonitor Pater Eryk Koppa. (Steyl, 8. September 2024)   (©Steyler Missionare)

Gründung mit Blick auf Mission außerhalb Deutschlands

Die ?Gesellschaft des Göttlichen Wortes“ (lat. ?Societas Verbi Divini", Ordenskürzel SVD) wurde am 8. September 1875 im niederländischen Ort Steyl von dem Deutschen Arnold Janssen gegründet. Aus bescheidenen Anfängen entwickelte sich der heute siebtgrößte Männerorden der katholischen Kirche, mit aktuell etwas weniger als 6.000 Mitgliedern, davon rund 1.000 in Ausbildung.

Der Provinzial der Mitteleuropäischen Provinz, P. Christian Stranz, bezeichnete das Jubiläum in einer Aussendung des Ordens zum Beginn des Jubiläumsjahres als Gelegenheit für dankbaren Rückblick. Die Entwicklung der Gemeinschaft beweise, ?dass aus Wenigem und Kleinem etwas Großartiges wachsen kann“, so der Ordensmann. Das Besinnen auf den ?furchtlosen Anfang“ mache Mut, auch heute ?kreativ Neues zu wagen, wo gerade Vieles zugrunde geht“ und sich etwa für ?mehr Menschlichkeit in unserer gespaltenen Gesellschaft“ einzusetzen. Ebenso übe man den Blick ?über den Kirchturm hinaus“ ein: Die Steyler seien heute eine Gemeinschaft, ?die vom Glauben und der Begeisterung der jungen Kirchen im globalen Süden eine Bereicherung erfährt“.

 Impulstreffen: Jüngere und ältere Mitbrüder der Steyler Missionare in Sankt Augustin beraten gemeinsam über zukünftige Aktivitäten ihrer Kommunität
Impulstreffen: Jüngere und ältere Mitbrüder der Steyler Missionare in Sankt Augustin beraten gemeinsam über zukünftige Aktivitäten ihrer Kommunität   (©Steyler Missionare)

Heute: Auch Europa Missionsgebiet

Hintergrund ist die Besonderheit der Steyler Missionare, schon seit den 1990er Jahren auch Europa als Missionsgebiet zu sehen, wobei Missionare aus Übersee eingesetzt werden. In Europa nahmen ab den 1970er Jahren die Eintritte zwar stark ab, in anderen Kontinenten stiegen die Zahlen jedoch, sodass mittlerweile mehr als die Hälfte der Mitglieder aus Asien stammen: Indonesien, Indien und die Philippinen sind heute die wichtigsten Herkunftsländer, gefolgt von Polen. Steyler Missionare arbeiten in 79 Ländern auf fünf Kontinenten: Bei den Massai in Tansania ebenso wie in philippinischen Slums, in entlegenen Außenstationen in Madagaskar wie in Seelsorgeräumen und Pfarrverbänden in Österreich und der Schweiz oder am Pariser Stadtrand.

Die Einsatzgebiete der Steyler Missionare sind vielfältig. Ein wichtiger Schwerpunkt ist das Bibelapostolat, doch auch im Bildungs-, Gesundheits- und Medienbereich sind die Ordensleute aktiv.  Steyler Missionare führen Schulen, Universitäten und Krankenhäuser, geben Zeitschriften heraus und produzieren Radiosendungen und Filme. Sie sind als Wissenschaftler und im Religionsdialog sowie in der interkulturellen Begegnung tätig. Zu den Anliegen gehören die Solidarität mit Armen und Marginalisierten, der Einsatz für den Schutz der Menschenwürde, für Mädchen und Frauen, für die Rechte indigener Völker und gegen Fremdenfeindlichkeit, die Begleitung geflüchteter Menschen sowie die Bewahrung der Schöpfung.

Mission als Teilhabe an der Mission Gottes

Wohl auch, da der Begriff im eigenen Namen steht, beschäftigt sich der Orden sehr gründlich mit ?Mission“. Der Ansatz dafür sei heute ein sehr ganzheitlicher, heißt es in der Aussendung zum Jubiläum: ?Der ganze Mensch steht im Mittelpunkt.“ Mission sei ?Teilhabe an der Mission Gottes", die es weiterzuführen gelte, und ?prophetischer Dialog".

Zur ?Steyler Familie“ gehören weiters auch zwei Schwesterngemeinschaften: 1889 gründete Arnold Janssen die Steyler Missionsschwestern (?Dienerinnen des Heiligen Geistes" SSpS) und 1896 den kontemplativen Orden der Steyler Anbetungsschwestern (?Dienerinnen des Heiligen Geistes von der ewigen Anbetung“ SSpSAP). In den letzten Jahren verstärkten die Steyler Missionare weltweit die Zusammenarbeit mit Laien-Partnern, die sich mit der Spiritualität der Steyler verbunden fühlen.

(vatican news/kap - cs)

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08. September 2025, 12:37