?sterreich: Hochkar?tiger Kirchengipfel im September
Sie steht unter der Schirmherrschaft des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) und kommt auf Einladung von Kardinal Christoph Schönborn zustande. Das Bischofstreffen steht unter dem Generalthema ?Einheit in Vielfalt“ und hat sowohl innerkirchliche als auch gesellschaftspolitische Akzente.
Mehr als 65 Bischöfe der verschiedenen katholischen Ostkirchen sowie zahlreiche weitere Führungskräfte haben ihr Kommen zugesagt. Insgesamt werden weit über 100 Repräsentanten der katholischen Ostkirchen erwartet. Prominenteste Teilnehmer sind Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, Oberhaupt der Ukrainischen Griechisch-katholischen Kirche, Erzbischof Fülöp Kocsis, Oberhaupt der Griechisch-katholischen Kirche Ungarns, und Metropolit Jonas Jozef Maxim, Oberhaupt der Griechisch-katholischen Kirche in der Slowakei.
Von Schewtschuk bis Gugerotti
An der Versammlung werden auch der Präfekt des Dikasteriums für die orientalischen Kirchen, Kardinal Claudio Gugerotti, sowie Erzbischof Gintaras Grusas, Präsident des Rates der Bischofskonferenzen Europas (CCEE), teilnehmen. Bei dem Treffen geht es um ?die Zukunft eines vereinten christlichen Europas und den Beitrag der Kirchen zur Förderung von Einheit, Frieden und Stabilität in Europa“, wie Kardinal Schönborn im Vorfeld des Bischofstreffens festhält.
Liturgischer Höhepunkt der Vollversammlung ist am Mittwoch, 10. September, um 18 Uhr eine Göttliche Liturgie im Wiener Stephansdom. Kirchenintern sollen sich die Beratungen vor allem um vertiefte Beziehungen unter den katholischen Ostkirchen und den orientalischen katholischen Kirchen und der römisch-katholischen Kirche in Europa drehen. Eine Aufgabe, die vor allem in der Diaspora von großer Dringlichkeit ist. Zudem sollen Überlegungen zu einem möglichen ?Rat der Hierarchen“ angestellt werden, mit dem im Rahmen des weltkirchlichen Synodalen Prozesses die Einbindung der katholischen Ostkirchen in die Weltkirche nochmals an Qualität gewinnen könnte.
23 katholische Ostkirchen
Als katholische Ostkirchen werden eigenständige Kirchen (?Ecclesiae sui iuris“- Kirchen eigenen Rechts) bezeichnet, die aus Ortskirchen des östlichen Christentums entstanden sind, also aus orthodoxen oder orientalisch-orthodoxen Kirchen, und im Laufe der Zeit mit Rom eine Union eingegangen sind. Alle katholischen Ostkirchen anerkennen den Papst als Oberhaupt, sie besitzen aber zugleich unterschiedlich ausgeprägte innerkirchliche autonome Rechte. Sie haben ihr eigenes Kirchenrecht, festgehalten im 1990 erschienenen Codex Canonum Ecclesiarum Orientalum (CCEO) und erweitert um jeweils spezifische eigene Regelungen.
Die katholischen Ostkirchen feiern ihre Gottesdienste nach ihrem eigenen Ritus. Dieser kann byzantinisch, westsyrisch, ostsyrisch, koptisch oder armenisch sein. In fast allen katholischen Ostkirchen gibt es verheiratete Priester, die Sakramentenpraxis unterscheidet sich in einigen Details von jener in der römisch-katholischen Kirche, teilweise gibt es auch unterschiedliche theologische Lehrinhalte.
Herausforderung Migration
Gerade durch die Migrationsbewegungen der letzten zehn Jahre - ausgelöst vor allem auch durch die dramatische Situation im Nahen Osten und in der Ukraine - sind viele Gläubige katholischer Ostkirchen in den Westen gekommen, was große Herausforderungen für diese Kirchen in der sogenannten Diaspora mit sich gebracht, zugleich aber auch ihre Bekanntheit gesteigert hat.
Die Kirchen werden entsprechend ihrem Status als Patriarchatskirchen (mit einem Patriarchen an der Spitze), Großerzbischöfliche Kirchen (mit einem Großerzbischof an der Spitze), Metropolitankirchen (mit einem Metropoliten an der Spitze), sowie in Eparchie- bzw. Exarchatskirchen und solche ohne eigenständige Hierarchie eingeteilt. Gerade im Blick auf Letzteren gibt es keine rechtsverbindliche Aufzählung der Kirchen, weshalb die Zahl 23 auch nicht ganz eindeutig ist. Manche Experten setzen sie höher an.
(kap – sk)
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