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Der Bundestag in Berlin - Aufnahme vom 4. August Der Bundestag in Berlin - Aufnahme vom 4. August  (AFP or licensors)

?Christen sollen sich einmischen“

Zu einem verst?rkten politischen Engagement von Christinnen und Christen hat die G?ttinger Politikwissenschaftlerin Tine Stein aufgerufen.

In einer Zeit, in der Demokratien unter Druck geraten und vermehrt von einem autoritären Populismus herausgefordert würden, brauche es ?resiliente Demokratien“, die sich aktiv gegen die Versuche ihrer Zerstörung zur Wehr setzen. Auch brauche es Bürgerinnen und Bürger, die ein ?demokratisches Ethos“ hochhalten und die Demokratie verteidigen, sagte Stein bei einem Vortrag am Samstag in Salzburg.

?In den Polykrisen der Gegenwart braucht es eine politisch aktive republikanische Haltung der Bürger“ - und Christen, die der ?apokalyptischen Stimmung“ mit Gelassenheit entgegentreten und für eine neue ?Vertrauenskultur“ werben, so Stein bei den ?Salzburger Hochschulwochen.

Apokalyptik als Zeitansage

Gegenüber der apokalyptischen Gestimmtheit in den öffentlichen Diskursen seien Christen aufgerufen, ein erweitertes biblisches Verständnis von Apokalyptik einzubringen. Apokalyptik meine nämlich eine ?Zeitansage“ und den Hinweis, dass eine ?Zeitenwende“ bevorstehe, die jedoch nicht schicksalshaft hereinbreche, sondern nach Gestaltung verlange. Leitend sollte hier ein Beharren auf der Gleichheit und Würde aller Menschen sein, so die Göttinger Politikwissenschaftlerin. ?Das können Christinnen und Christen vermitteln und vorleben, indem sie sich politisch einmischen.“

Den Grund für die Angriffe auf die Demokratie in vielen Ländern machte Stein in der ausgebliebenen oder verschleppten Bearbeitung der Vielfachkrisen der Gegenwart aus. Nicht nur die Klimakrise, auch der Niedergang öffentlicher Infrastruktur und ein Versagen in der Sicherheitspolitik hätten durch die fehlende Bearbeitung und ?kurzsichtige“ politische Entscheidungen zum Aufstieg eines autoritären Populismus geführt, der letztlich auf eine Umwandlung der Demokratie in ein autoritäres Regime ziele. Befördert werde dies durch einen tiefgreifenden Vertrauensverlust in die Lösungskompetenz demokratischer politischer Prozesse insgesamt und eine ?Erosion des Zukunftsvertrauens“.

Doch, man kann etwas gestalten

Dagegen gelte es, ein Bewusstsein der politischen Gestaltbarkeit wiederzugewinnen und zu unterstreichen, dass demokratisch verfasste Staaten immer noch ?die beste Ordnungsform darstellen, gesellschaftliche Konflikte zu lösen und mit den Herausforderungen der Gegenwart umzugehen“, so Stein. Schließlich seien Demokratien zum einen ?wehrhaft“, insofern sie über rechtliche Möglichkeiten ihrer Verteidigung verfügen (etwa Parteienverbote), andererseits seien Demokratien offen für Transformationen und also Veränderungen.

(kap – sk)
 

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10. August 2025, 09:49