Steirischer Bischof fordert ?ganzheitliche Perspektive“ für den Klimaschutz
Bischof Wilhelm Krautwaschl hat sich in der Zeitschrift ?Gesellschaft & Politik“ für eine ganzheitliche Herangehensweise an den Klimaschutz ausgesprochen. Er ist der Ansicht, dass der Mensch seine Verantwortung für zukünftige Generationen nur in einer umfassenden, spirituellen Perspektive wahrnehmen kann. Er verwies auf die Enzyklika ?Laudato si'“ von Papst Franziskus, die mit dem Stichwort ?Humanökologie“ auf diese Verantwortung hingewiesen habe.
Zehn Jahre nach der Veröffentlichung von ?'“ sei es wichtig, die Erde ?nicht nur funktionalistisch auf den Menschen zu beziehen“, sondern ?in ihrem Eigenwert zu sehen“, so Krautwaschl. In dieser Perspektive werde deutlich, dass alle sozialen Fragen ?eingebunden in die Frage von Umwelt und Mitwelt“ seien und nicht gegen den Umwelt- und Klimaschutz ausgespielt werden dürften. Der Bischof zitierte Papst Franziskus, demzufolge es keine zwei voneinander getrennten Krisen gebe, sondern ?eine einzige und komplexe sozio-ökologische Krise“.
Vor diesem Hintergrund plädierte Krautwaschl für eine Erweiterung der 17 ?Sustainable Development Goals“ (SDG) der Vereinten Nationen. Er schlug vor, ?Spiritualität“ als ein eigenes Ziel hinzuzufügen. Ihm gehe es darum, dass ?bei all den überlebensnotwendigen Zielen auch die ganzheitliche Perspektive eines Lebens in Fülle“ einbezogen werde. Erst dann scheine ihm ein ?gelungenes Leben verwirklicht“, wie es Papst Franziskus in seiner Enzyklika vorgezeichnet habe.
Darüber hinaus regte der Bischof eine ökumenische Ausweitung des katholischen Schöpfungstages am 1. September an. Ein gemeinsam begangener ?Tag des Schöpfers – Tag der Schöpfung“ könnte laut Krautwaschl das Anliegen der Schöpfungsverantwortung ?weltweit möglichst tief verankern“. Der ökumenisch begangene ?Schöpfungstag“ ist seit 2015 offiziell als ?Weltgebetstag für die Schöpfung“ im katholischen Kalender verankert. Krautwaschl vermisse aber ein im Jahreslauf verankertes ökumenisches ?Fest für den Vater“, das dabei helfen könnte, den Zusammenhang zwischen praktischer Schöpfungsverantwortung und der spirituellen Verbundenheit des Menschen mit der Schöpfung herzustellen.
(kap - mg)
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