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Vandalismus auf dem Friedhof Vandalismus auf dem Friedhof  (AFP or licensors)

D: Bischofskonferenz registriert Zunahme von Kirchenvandalismus

Nach Beobachtungen der Deutschen Bischofskonferenz hat die Qualität des Vandalismus in katholischen Kirchen zugenommen. Ein DBK-Sprecher sagte der „Rheinischen Post“, dass in den Altarräumen Brandstiftung verübt, Exkremente in Beichtstühlen hinterlassen oder Christusfiguren enthauptet würden. Er sprach von einer „verschärften Dimension“ in den vergangenen Jahren, bei der „sämtliche Tabus gefallen“ seien.

Zu den Vandalismusfällen gehörten auch das Ablegen von Zigarettenstummeln und „anderem Unrat“ vor Andachtsbildern, die mutwillige Beschädigung von Gebet- und Gesangbüchern sowie das Umstoßen von Kirchenbänken. Nach Angaben der DBK gebe es ein „Dunkelfeld polizeistatistisch nicht erfasster Kirchenvandalismen“, da viele Fälle in den Statistiken lediglich als Sachbeschädigung aufgeführt würden. Der Sprecher wünschte sich, dass die staatlichen Stellen bei Vandalismus an Kirchen, liturgischen Gegenständen, sakralen Statuen und Andachtsbildern „noch genauer hinschauen würden“.

Eine Umfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) bei den Landeskriminalämtern aller Bundesländer ergab, dass die Zahl der erfassten Fälle von Diebstählen und Sachbeschädigungen an Kirchen, Friedhöfen und Pfarrheimen in den Jahren 2023 und 2024 jeweils im mittleren vierstelligen Bereich lag.

Politische Reaktionen auf diese Entwicklung fielen besorgt aus. Bodo Ramelow, religionspolitischer Sprecher der Linken, bezeichnete die Zerstörung und Entweihung von Orten religiösen Lebens als „alarmierende Zeichen von gesellschaftlicher Verrohung und großer Respektlosigkeit“. Solche Taten würden der gesamten Gesellschaft schaden. Er schlug vor, die Fallzahlen bundesweit zu erfassen, um das Ausmaß besser einschätzen zu können und „vor allem dann gezielte Maßnahmen gegen solche Taten zu entwickeln“. Lamya Kaddor, Beauftragte für Religionspolitik bei den Grünen, bezeichnete die Schäden als „besorgniserregend“. Sie betonte, dass „Angriffe auf religiöse Orte – seien es Kirchen, Moscheen, Tempel oder Synagogen – uns alle angehen.“ Kaddor bedauerte, dass Gemeinden gezwungen seien, ihre Kirchen aus Sicherheitsgründen zeitweise zu schließen, wodurch den Räumen „ein Stück ihrer Offenheit und besonderen Atmosphäre verloren“ gehe.

(kna - mg)

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23. August 2025, 11:10