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Sr. Giovanna Llerena und Gemeindemitarbeiter in Amazonien Sr. Giovanna Llerena und Gemeindemitarbeiter in Amazonien  #SistersProject

Ordensschwestern im Amazonas: für eine Inkulturation der Kirche

Im Herzen des Dschungels von Cusco in Peru begleitet Sr. Giovanna Llerena Alfaro, Dominikanerin vom Rosenkranz, die indigenen Gemeinschaften des Bajo Urubamba und f?rdert eine einheimische indigene Kirche und eine Verkündigung, die aus der Kontemplation entsteht.

Von Sr. Elaine Castro Matheuz

Der peruanische Amazonas ist ein riesiges Gebiet, das sich durch eine immense Artenvielfalt, indigene Gemeinschaften und ein reiches kulturelles Erbe auszeichnet. Es ist ein Ort der Spiritualität, an dem Natur und Heiliges überall miteinander verwoben sind. In diesem Kontext erhält die Sendung, das Evangelium zu leben und zu verkünden, eine besondere Bedeutung, da sie das Zuhören, die Kontemplation und den Respekt vor der Gegenwart Gottes in allen Dingen erfordert.

Ein Aufruf zur Nächstenliebe im Dschungel

Seit sieben Jahren lebt Sr. Giovanna Llerena Alfaro, Dominikanerin vom Rosenkranz, in einem Fleckchen Wald in Cusco (Peru), in einem besonderen Umfeld, wo sie die Sendung der ersten Missionare, die in diese Gegend kamen, fortsetzen kann. »Drei Dominikanerinnen vom Rosenkranz und zwei Dominikanerbrüder teilen diese Berufung. Wir haben uns der Aufgabe verschrieben, die indigene Bevölkerung des Bajo Urubamba zu begleiten und eine autochthone Kirche mit einem amazonischen Gesicht zu fördern, indem wir pastorale Mitarbeiter in den verschiedenen Gemeinden, die wir besuchen, ausbilden«, erklärt Sr. Giovanna.

Mit großer Wertschätzung für die Gemeinschaft erinnert Sr. Giovanna daran, wie wichtig es ist, »sich die Schuhe auszuziehen, weil der Ort, den man betritt, heilig ist«, und erläutert: »Es ist wichtig, sich die Schuhe der Ideen, der mentalen Strukturen, des Protagonismus auszuziehen und anzuerkennen, dass wir uns an einem heiligen Ort befinden, einem Ort der Begegnung, der Verbundenheit, des kulturellen und spirituellen Reichtums; einem Ort, der von Gott erfüllt ist.«

Sr. Giovanna Llerena Alfaro, Dominikanerin vom Rosenkranz, zusammen mit den indigenen Gemeinden von Bajo Urubamba
Sr. Giovanna Llerena Alfaro, Dominikanerin vom Rosenkranz, zusammen mit den indigenen Gemeinden von Bajo Urubamba

Eine Berufung, die aus dem Herzen kommt

Was Sr. Giovanna dazu bewegt, ihr Leben dem peruanischen Regenwald zu widmen, ist eine tiefe Überzeugung, die aus ihrem Innersten und aus dem Charisma ihrer Kongregation entspringt: »Ich spüre, dass das im DNA meiner Kongregation liegt; meine missionarische Berufung wird durch das Charisma meiner Kongregation vervollständigt, das darin besteht, dort zu evangelisieren, wo die Kirche uns am meisten braucht. Und im Moment glaube ich, dass die Kirche uns im Amazonasgebiet braucht.«

Sie erinnert sich, dass sie schon als junge Frau Missionarin im Dschungel werden wollte. Deshalb begann sie 2017 ihren Dienst als Hebamme in einem Krankenhaus im Dschungelgürtel von Cusco, und zu diesem Zeitpunkt begann ihre Kongregation mit dem Einsatz im peruanischen Amazonasgebiet. »Im Jahr 2018 konkretisierte sich die Suche und es entstand die erste gemischte und wandernde dominikanische Gemeinschaft im Bajo Urubamba.«

Liebe und Dienst an den indigenen Gemeinschaften

Die Aufgabe von Sr. Giovanna ist die Begleitung von 26 Gemeinden, die vier ethnischen Gruppen angehören: Matsigenkas, Asháninkas, Kakintes und Nantis. Um ihre Dörfer zu erreichen, fahren sie und ihre Gemeinschaft stundenlang auf reißenden Flüssen und bringen das Wort Gottes und Hoffnung dorthin, wo die Zeit still zu stehen scheint.

Seit den ersten Missionaren, die in diese Gebiete kamen, waren Freundschaft und Nähe zu den Einwohnern die Säulen ihrer Arbeit. Sr. Giovanna und ihre Gemeinschaft setzen die Mission der Verkündigung fort und bilden pastorale Mitarbeiter aus, die Schritt für Schritt eine einheimische Kirche aufbauen, die in der Kultur und den Bräuchen dieser Gemeinschaften verwurzelt ist.

In den Missionsstationen Kirigueti und Timpía, die von der Schwester geleitet werden, befinden sich Wohnheime für Schüler aus verschiedenen einheimischen Gemeinden. Dort absolvieren die Jugendlichen ihre Sekundarschulausbildung, ein wichtiger Schritt angesichts des Mangels an Schulen dieser Stufe in ihren Dörfern. Die Wohnheime dienen nicht nur der Schulbildung, sondern sind auch Orte der Begegnung und der ganzheitlichen Entwicklung. Sr. Giovanna und ihre Gemeinschaft wirken darauf hin, dass die Jugendlichen zu zukünftigen Führungsgestalten werden, die ihre Gemeinschaften im Glauben und im Engagement verändern können.

Fr. Gerard Timoner, O.P., Ordensmeister der Dominikaner, besucht die Gemeinschaft im Amazonasgebiet
Fr. Gerard Timoner, O.P., Ordensmeister der Dominikaner, besucht die Gemeinschaft im Amazonasgebiet

Zeugen eines stillen Rufs

Seit ihrem ersten Besuch in Kirigueti im Jahr 2018 hat die Schwester den stillen Ruf der Gemeinschaften wahrgenommen, einen Aufruf zur Präsenz und Begleitung. In diesen Jahren haben die Gemeinden tiefgreifende Veränderungen erlebt, gestärkt durch einen Prozess der Formung und Vertrauensbildung. Die Schwester erklärt, dass »die Pastoralarbeiter in ihrer Mission über mehr Elemente und Instrumente verfügen, um ihre Rechte und ihre Position gegenüber den im Gebiet tätigen Bergbauunternehmen zu verteidigen«

Die Samen der Freundschaft und Verbundenheit, die in Zeiten der Stille und des Wartens gesät wurden, blühen nun in einer indigenen Kirche auf, die sich als integraler Bestandteil des Gebiets und seiner Kultur versteht.

#sistersproject
 

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15. August 2025, 11:56