„Nie wieder Srebrenica!“
Renovabis engagiert sich seit Jahrzehnten für Menschenrechte, Versöhnung und Wiederaufbau in 29 Ländern Osteuropas – besonders auch auf dem Balkan. Schwartz betont: „Die Leugnung des Genozids ist eine Beleidigung der Opfer. Sie verhindert jede Versöhnung und jedes friedliche Miteinander.“ Noch immer erkennen nationalistische Kräfte in Serbien und der Republika Srpska das Massaker mit über 8.300 ermordeten bosniakischen Männern und Jungen nicht an.
Hasan Hasanović, ein Überlebender des Massakers, wird von Renovabis in einer Erklärung mit den Worten zitiert: „Wir wurden getötet, weil wir anders waren. Wegen unserer Namen, unseres Glaubens, unserer Gotteshäuser.“
Gegen eine Umdeutung der Geschichte
Heute versuchten Nationalisten erneut, Geschichte umzudeuten und Opfer zu vergessen, so die katholische deutsche Solidaritätsaktion. „Die Relativierung eines der schwersten Kriegsverbrechen in Europa seit 1945 folgt einer gefährlichen Strategie. Es werden revisionistische Narrative verbreitet. Verbrechen verharmlost und neue Spannungen geschürt.“ Renovabis-Chef Schwartz fordert: „Europa muss jetzt handeln – entschlossen und geeint, und sich nationalistischen und spalterischen Tendenzen entgegenstellen.“
Die EU solle jede Form der Genozidleugnung klar verurteilen. Zudem brauche es Unterstützung für zivilgesellschaftliche Initiativen, die Erinnerung und Aufarbeitung fördern. Bildungsprogramme müssten historische Wahrheit vermitteln und Versöhnung ermöglichen. Mit Sorge sieht Schwartz, dass durch gestrichene US-Hilfen gerade viele zivilgesellschaftliche Initiativen vor dem Aus stehen.
Die Entscheidung der UNO, den 11. Juli zum internationalen Gedenktag zu erklären, sei ein wichtiges Signal. „Doch Worte allein reichen nicht. Es braucht politisches Handeln, moralische Klarheit und internationale Solidarität. Srebrenica darf nie wieder geschehen – und nie vergessen werden“, mahnt Schwartz.
Er setzt auf eine europäische Erinnerungskultur, die nicht nur warnt, sondern heilt: „Nur wer erinnert, verhindert Wiederholung. Nur wer Wunden anerkennt, kann sie heilen. Und nur gemeinsames Handeln verwandelt Schmerz in Versöhnung und Erinnerung in Frieden.“ Die Kirchen und Religionsgemeinschaften, die vielerorts Vorreiter des Dialogs in Bosnien und Herzegowina sind, sieht Schwartz hierbei in besonderer Verantwortung.
(renovabis – sk)
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