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Nach der gescheiterten Wahl neuer Richter am Bundesverfassungsgericht wird auch diskutiert, wie stark sich Kirche einmischen darf Nach der gescheiterten Wahl neuer Richter am Bundesverfassungsgericht wird auch diskutiert, wie stark sich Kirche einmischen darf 

D: Debatte über Kirche und Tagespolitik

Kirche sei gut beraten, sich in tagespolitischen Fragen zurückzuhalten. Dies sagt der Religionssoziologe Detlef Pollack von der Universit?t Münster. Pollack bezieht sich dabei auf die durch kirchliche Akteure ge?u?erte Kritik an der Kandidatur der Juristin Frauke Brosius-Gersdorf zur Verfassungsrichterin.

Mehrere katholische Bischöfe hatten ihr öffentlich vorgehalten, extreme Auffassungen zu Fragen des Schwangerschaftsabbruchs zu vertreten, was die Kandidatin allerdings bestreitet. Auch in der Unionsfraktion im Deutschen Bundestag wurden Bedenken gegen Positionen der Juristin vor allem im Bereich des Lebensrechts geäußert; die Wahl der von der SPD nominierten Brosius-Gersdorf kam daher nicht zustande, was der Regierungskoalition von Union und SPD eine erste Krise beschert hat.

Der in Berlin lehrende Verfassungsrechtler Alexander Theile sagte gegenüber der Nachrichtenagentur kna, Kirche solle akzeptieren, dass das christliche Weltbild und rechtliche Entscheidungen voneinander abweichen können. Staat und Kirche seien getrennt, das Grundgesetz sei keine christliche Verfassung.

Ein Gesprächsangebot

Der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl hat unterdessen bedauert, dass seine Äußerungen zu dem Fall in einer Predigt vom letzten Wochenende instrumentalisiert worden seien. Er habe keineswegs ihre juristische Kompetenz oder persönliche Integrität in Zweifel gezogen. Vielmehr habe er anhand des aktuellen politischen Geschehens die Frage nach Verantwortung vor Gott thematisieren und aufzeigen wollen, welche Folgen es für die Gesellschaft habe, wenn diese abhandenkomme. Der Erzbischof bot Brosius-Gersdorf ein persönliches Gespräch an, um Missverständnisse auszuräumen.

(rv/kna – mch)

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16. Juli 2025, 11:43