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Blick in die vatikanische Synodenaula w?hrend der letzten Vollversammlung der Weltsynode im Oktober 2024 Blick in die vatikanische Synodenaula w?hrend der letzten Vollversammlung der Weltsynode im Oktober 2024  (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

D: ?Wir setzen auf die Vermittlungsf?higkeit des Papstes“

Die Reformbewegung ?Wir sind Kirche“ reagiert positiv-nuanciert auf den Synoden-Fahrplan aus dem Vatikan.

Das am Montag veröffentlichte Schreiben sei ?aber auch ein wichtiger Appell an die Ortskirchen, also an die Diözesen in aller Welt, die bisher noch zögerlich in der Umsetzung sind“. Das sagte Christian Weisner von ?Wir sind Kirche“ am Montagabend im Gespräch mit Radio Vatikan.

Für den ?Synodalen Weg“ der katholischen Kirche in Deutschland wertet Weisner das römische Papier ?als weitere Ermutigung“. Bischöfe sollten nach den Vorgaben aus Rom ihre Autorität ?im synodalen Stil“ ausüben. ?Ich denke, auch in Deutschland wird sich da das Bischofshandeln noch ganz schön ändern müssen.“ Enttäuscht ist Weisner darüber, dass die für Mitte dieses Jahres angekündigten Zwischenberichte der zehn Studiengruppen noch nicht veröffentlicht sind. ?Das lähmt den gesamten Prozess und ist auch keine Hilfe für die Ortskirchen.“

Weisner bei einem Besuch in unserer Redaktion im Jahr 2023
Weisner bei einem Besuch in unserer Redaktion im Jahr 2023

?Da sehe ich eine große Kontinuität“

Interview

Wie schätzen Sie das Schreiben aus dem Vatikan zur Umsetzung der Weltsynode ein?

?Es ist sehr gut, dass der vom Synodensekretariat noch mit der Zustimmung von Papst Franziskus aufgestellte Fahrplan, wie die Umsetzung der Weltsynode in den Ortskirchen und auf den einzelnen Ebenen fortgesetzt werden, beibehalten wird – und das trotz des Papstwechsels in Rom. Das ist ja auch stimmig, denn diese Umsetzung soll ja in den Ortskirchen erfolgen. Aber natürlich freuen wir uns, dass Papst Leo noch auf der Benediktionsloggia gleich nach seiner Wahl sich zur Fortsetzung des von Franziskus eingeleiteten Synodalen Weges bekannt hat. Da sehe ich eine große Kontinuität.

Das heute veröffentlichte Schreiben ist aber auch ein wichtiger Appell an die Ortskirchen, also an die Diözesen in aller Welt, die bisher noch zögerlich in der Umsetzung sind. Es hat schon sehr hellhörig gemacht, dass Kardinal Grech, der Generalsekretär der Weltsynode, vor einer Woche von Widerständen und Schwierigkeiten beim Umsetzungsprozess in einzelnen Ortskirchen berichtete.

Für den Synodalen Weg in Deutschland sehe ich das jetzige Schreiben als weitere Ermutigung, mutig voranzugehen. Natürlich immer im guten Kontakt mit Rom. Und auch im guten Kontakt mit den Nachbarländern. Die Aufgabe, unsere Kirche synodaler zu gestalten, ist eine epochale Aufgabe, ganz im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils. Das kann nur gemeinsam gelingen. Und wir müssen dranbleiben!“

?Wichtig ist auch, dass dieses neue Schreiben die Ortsbischöfe in die Verantwortung nimmt“

Was sind aus Ihrer Sicht die positiven Akzente in dem Schreiben?

?Als sehr positiv sehe ich die Konkretheit dieses Schreibens. Das fängt an beim Zeitplan, der unverändert bleibt. Das geht weiter über die konkrete Benennung der Ziele: Dieser neue Prozess soll konkret dazu beitragen, ?die Möglichkeiten der Beteiligung und der Ausübung einer differenzierten Mitverantwortung durch alle Getauften, Männer und Frauen, zu erweitern‘. Es sind Ausbildungswege zu identifizieren, ?um eine spürbare synodale Umkehr in den verschiedenen kirchlichen Realitäten zu erreichen‘. Grundlage ist immer das im Oktober 2024 beschlossene Abschlusspapier der Weltsynode, das Papst Franziskus im November noch einmal ausdrücklich als Teil der kirchlichen Lehre anerkannt hat.

Wichtig ist aber auch, dass dieses neue Schreiben die Ortsbischöfe in die Verantwortung nimmt. Ihm, dem Bischof, als erstem Verantwortlichen für die Umsetzungsphase in jeder Ortskirche obliegt es, den Prozess zu eröffnen, die Zeiten, Methoden und Ziele festzulegen, seinen Verlauf zu begleiten und ihn mit der Feststellung der Ergebnisse abzuschließen. Dabei soll er seine Autorität, das wird ausdrücklich gesagt, im synodalen Stil ausüben. Schon im Abschlusspapier heißt es, dass dies die Autorität des Bischofs nicht schmälert, sondern vielmehr festigt und die Annahme und Ausführung der getroffenen Entscheidungen erleichtert. Ich denke, auch in Deutschland wird sich da das Bischofshandeln noch ganz schön ändern müssen.“

?Der von Papst Franziskus initiierte weltweite synodale Prozess hat so viel Hoffnung erzeugt und bewegt, das darf nicht im Sande verlaufen“

Christian Weisner (Wir sind Kirche) über die Umsetzung der Weltsynode: Ein Interview von Radio Vatikan

Und wo sehen Sie noch Klärungsbedarf?

?Enttäuschend und dem laufenden Prozess nicht förderlich ist es, dass die für Mitte dieses Jahres angekündigten Zwischenberichte der zehn Studiengruppen noch nicht veröffentlicht sind. Das lähmt den gesamten Prozess und ist auch keine Hilfe für die Ortskirchen. Ich fürchte, dass da Papst Leo jetzt doch erstmal alleine wissen will, wie deren Ergebnisse ausfallen. Dass der neue Papst noch zwei zusätzliche Studiengruppe zu Liturgie und zur Kompetenz der Bischofskonferenzen, kirchlichen Versammlungen und Lokalsynoden eingesetzt, ist nachvollziehbar. Damit wird es hoffentlich gelingen, den neu aufgeflammten Konflikt über die Zulassung der vorkonziliaren Messe zu lösen und klarere Regeln für kirchliche Gremien zu schaffen.

Ich hoffe aber sehr, dass dies alles im synodalen Stil, also unter Beteiligung der verschiedenen kirchlichen Ebenen und des Kirchenvolkes erfolgt. Der von Papst Franziskus initiierte weltweite synodale Prozess hat so viel Hoffnung erzeugt und bewegt, das darf nicht im Sande verlaufen. Da setzen wir sehr auf die Erfahrung und Vermittlungsfähigkeit des neuen Papstes.“

(vatican news – sk)
 

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08. Juli 2025, 09:58