杏MAP导航

Suche

Gedenken als Auftrag gegen Hass und Ausgrenzung Gedenken als Auftrag gegen Hass und Ausgrenzung  (AFP or licensors)

30 Jahre nach dem Massaker von Srebrenica

Anl?sslich des internationalen Gedenktags am 11. Juli, der auf Beschluss der UN-Vollversammlung seit diesem Jahr begangen wird, wird weltweit an die Ermordung von mehr als 8.300 muslimischen Bosniaken im Juli 1995 erinnert. Zwischen dem 11. und dem 19. Juli t?teten Einheiten der bosnisch-serbischen Armee und serbische Paramilit?rs Tausende M?nner und Jungen, die in die UN-Schutzzone von Srebrenica geflüchtet waren. Der Internationale Gerichtshof erkannte das Massaker 2007 als V?lkermord an.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Drei Jahrzehnte nach dem Massaker von Srebrenica erinnert der Berliner Erzbischof Heiner Koch an die Bedeutung des Gedenkens als Zeichen der Verantwortung in der Gegenwart. In einem Beitrag für den rbb-Hörfunk betonte er die bleibende Relevanz des Geschehens: ?Wer das Gedenken wach hält, wer anderen von Srebrenica erzählt, wer sich gegen Hass und Ausgrenzung stellt, der schenkt Hoffnung.“

?Das Gedenken an Srebrenica ist kein Blick zurück in Resignation, sondern ein Auftrag für heute: Nie wieder soll geschehen, was damals geschah. Nie wieder sollen Menschen wegen ihrer Herkunft, ihres Glaubens oder ihrer Zugehörigkeit verfolgt und ermordet werden“, erklärte Koch.

Offene Wunde

Auch 30 Jahre nach dem Verbrechen ist Srebrenica eine offene Wunde. In der Gedenkstätte von Poto?ari wurden am Freitag die sterblichen Überreste von sieben weiteren Opfern beigesetzt. Insgesamt konnten bislang über 7.000 Opfer identifiziert und bestattet werden. Etwa 1.000 weitere Menschen gelten noch immer als vermisst. Lokale Medien berichten von der Exhumierung von Überresten von 47 weiteren Opfern, deren Familien einer Bestattung bislang nicht zugestimmt haben, da es sich teils nur um kleine Knochenfragmente handelt.

Erzbischof Koch rief zur Wachsamkeit gegenüber gesellschaftlichen Tendenzen auf, die Ausgrenzung und Hass begünstigen. ?Wir Christen können nicht schweigen zu diesem Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, sagte er. ?Die Täter von damals machten aus Nachbarn Feinde, aus Menschen Objekte des Hasses. Sie zerstörten nicht nur Leben, sondern das Vertrauen ganzer Gemeinschaften.“

Anzeichen von Diskriminierung nicht übersehen

Der Erzbischof warnte davor, erste Anzeichen von Diskriminierung zu übersehen: ?Es ist wichtig, wachsam zu sein für die Zeichen, die dem Hass vorausgehen: wenn Menschen zu ?den Anderen‘ gemacht werden, wenn Nachbarn plötzlich als Feinde gelten, wenn Lügen über Menschengruppen verbreitet werden.“ Jeder Mensch trage Verantwortung dafür, solchen Entwicklungen entgegenzutreten.

Auch in Deutschland ist das Gedenken präsent. Der Deutsche Bundestag befasste sich am Freitagvormittag in einer Plenardebatte mit dem Thema. Das Verhältnis zwischen den betroffenen Ländern und Volksgruppen ist bis heute von den Nachwirkungen des Verbrechens belastet.

(vatican news/kna)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, k?nnen Sie hier unseren Newsletter bestellen.

11. Juli 2025, 14:45