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Ein Tabuthema: Menschenhandel und Prostitution Ein Tabuthema: Menschenhandel und Prostitution  (?artit - stock.adobe.com)

?sterreich: ?Man will der Realit?t nicht ins Auge sehen“

Menschenhandel und Zwangsprostitution sind in ?sterreich ein Tabuthema. Dagegen wedet sich seit zehn Jahren die ?Plattform gegen Ausbeutung und Menschenhandel“.

Die ?Plattform gegen Ausbeutung und Menschenhandel“ hat am Donnerstag anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens eine Konferenz mit lokalen Hilfsorganisationen und internationalen Experten im Juridicum in Wien veranstaltet. Das meldet die Agentur sir unter Berufung auf kathpress. Themen waren unter anderem das Tabu der sexuellen Ausbeutung, Zwangsheirat, Kinderarbeit und die Situation der Opfer von Menschenhandel in Österreich.

?Man will der Realität nicht ins Auge sehen“, sagt Schwester Anna Mayrhofer, Leiterin von ?Solwodi Österreich“, ?Zwangsprostitution ist in unserer Gesellschaft ein Tabuthema, genauso wie keine Frau wissen will, dass ihr Mann zu einer Prostituierten geht“. Die Ordensfrau und Sozialarbeiterin betonte, wie schwierig es für Opfer von Menschenhandel in Österreich ist, sich von ihren Peinigern zu befreien.

Zentral: Glaubwürdigkeit der Opfer

Sie könne – aus ihrer Erfahrung – nicht garantieren, dass Betroffene aus Drittstaaten eine Aufenthaltsgenehmigung oder Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt erhalten, wenn sie in einem Prozess aussagen. ?Das hängt von ihrer Relevanz als Zeugin für die Justiz ab“, erklärte Mayrhofer. Die Glaubwürdigkeit der Opfer spiele eine zentrale Rolle, erklärt auch Maryam Alemi, Rechtsberaterin der Caritas in der Erzdiözese Wien und Referentin des Symposiums. Die Behörden schenken ihren Aussagen oft keinen Glauben, weil sie kaum Beweise vorlegen können. ?Die Opfer werden von den Menschenhändlern bewusst im Dunkeln gelassen“, so Alemi.

?Sie kennen die Namen ihrer Peiniger nicht, sie wissen nicht, wo sie untergebracht werden und können daher nur vage Aussagen machen“, erklärt die Anwältin. Deshalb brauchen die Behörden eine ?Glaubwürdigkeitsschulung“ und eine bessere Früherkennung, um das Asylverfahren zu optimieren. Viele Betroffene wollen auch deshalb keine Klage einreichen, weil das Gerichtsverfahren stressig und emotional destabilisierend ist.

(sir – lv)

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07. Juni 2025, 12:23