Lutherischer Weltbund trifft sich 2030 im deutschen Augsburg
Die Confessio Augustana ist eine der wichtigsten lutherischen Bekenntnisschriften. Sie wurde 1530 in Augsburg veröffentlicht, Kaiser Karl V. übergeben und gilt als Meilenstein der Reformationsgeschichte. Der Lutherische Weltbund mit Sitz in Genf umfasst 150 lutherische Kirchen mit rund 78 Millionen Mitgliedern in 99 Ländern.
Weltbund-Präsident Bischof Henrik Stubkjaer aus Dänemark sagte: ?Wir freuen uns sehr, in Augsburg zu Gast zu sein - der Stadt, in der die Confessio Augustana überreicht wurde. Die Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre war ein weiterer Meilenstein in unserer ökumenischen Geschichte. Mit der 14. Vollversammlung schreiben wir nun ein neues Kapitel."
Ökumenischer Meilenstein
Die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre wurde vom Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen und dem Lutherischen Weltbund erarbeitet und 1999 in Augsburg unterzeichnet. Sie räumte eine Streitfrage weitestgehend aus dem Weg, die zur Spaltung zwischen reformatorischer und katholischer Kirche beitrug. Laut Erklärung sind sich Lutheraner und Katholiken einig darin, dass der Mensch allein auf die rettende Gnade Gottes angewiesen ist. Die Frage der Rechtfertigung, also der Erlösung des Menschen, ist das Zentrum reformatorischer Theologie. Später schlossen sich weitere Kirchen der Erklärung an.
Die Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes kommt alle sechs bis sieben Jahren zusammen, um die Vision und die Prioritäten der weltweiten Kirchengemeinschaft zu bestimmen. Sie ist das höchste Entscheidungsgremium des Bundes.
Außergewöhnlicher Feiertag
Bayerns evangelischer Landesbischof Christian Kopp ergänzte: ?Das Augsburger Bekenntnis prägt die Identität lutherischer Kirchen weltweit - bei einigen sogar bis in ihren Namen hinein.“ Er blicke mit Freude auf die Impulse, die der Weltbund in das Jubiläumsjahr und die Kirche einbringen werde.
Augsburg bezeichnet sich wegen seiner Religionsgeschichte als Friedensstadt. Immer am 8. August wird dort das Hohe Friedensfest begangen, der einzige gesetzliche Feiertag in Deutschland, der nur in einer Stadt gilt. Das Friedensfest gibt es seit 1650. Es kam auf, nachdem die Protestanten nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) das Recht zur Religionsausübung und ihre Kirchen wiedererlangt hatten.
(kap/kna - cs)
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