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Papst Leo XIII. - Pontifikat von 1878 - 1903 Papst Leo XIII. - Pontifikat von 1878 - 1903 

Sozialethiker zu Leo XIV.: Weiterführung der Soziallehre von Leo XIII.

Für den Grazer Theologen und Sozialethiker Leopold Neuhold sendet die Wahl des neuen Papstes Leo XIV. ein starkes Signal in Richtung einer Fortführung und Weiterentwicklung der katholischen Soziallehre. ?Für mich als Vertreter der christlichen Soziallehre ist die Fortführung der Tradition, die mit der Wahl des Namens Leo angezeigt ist, ermunternd." Neuhold mahnt in seinem Kommentar für das ?Sonntagsblatt" der Di?zese Graz-Seckau (14.5.) zugleich, den neuen Papst nicht vorschnell einzuordnen.

Mit seinem Papstnamen stellte sich Leo XIV. bewusst in die Tradition von Leo XIII. und dessen berühmter Sozialenzyklika ?Rerum Novarum" (1891). Neuhold betont zugleich, Leo XIV. sei ?nicht Leo XIII., sondern eben Leo XIV. mit seiner Einmaligkeit und seinem in der Erwählung durch Gott gelegenen Ausgriff auf das, was heute für Welt und Kirche Not-wendend und Heil-bringend ist".

Es gelte daher, die Soziallehre weiterzudenken - im Licht der von Papst Franziskus betonten Anliegen wie Geschwisterlichkeit, Friedensstiftung und Sorge um das gemeinsame Haus. Diese Perspektiven seien als ?neue Anführungszeichen" zu verstehen, unter denen die Soziallehre nun stehe. Als Kirchenrechtler werde Leo XIV. künftig neue strukturelle Weichenstellungen setzen, zeigt sich Neuhold überzeugt. Diese würden aber nicht als Abgrenzungen, sondern als Akzentsetzungen zu verstehen sein - im Sinne einer Kirche, die ?auf den ganzen und alle Menschen in den heutigen Verhältnissen einer neuen industriellen Revolution ausgerichtet werden kann". Neuhold mahnt, den neuen Papst nicht vorschnell ideologisch einzuordnen; er gelte zwar als ?Mann der Mitte", doch bleibe unklar, ?was Mitte ist".

Keine vorschnellen Schlüsse ziehen

Auch die Tatsache, dass Leo XIV. der erste US-Amerikaner auf dem Stuhl Petri ist, dürfe nicht zu vorschnellen geografischen oder kulturellen Zuschreibungen führen: Er sei ein Papst, ?der die Zuordnung in Nord und Süd aufsprengt". Und: ?In den Zuordnungen liegen oft auch Versuche, Bestärkung für seine eigene Position zu finden und so die Dynamik des Einzigartigen auf sich hin zu lenken und damit einzubremsen."

Der neue Papst sei auch mehr als ein ?Testamentsvollstrecker" seines Vorgängers, so der Theologe. Leo XIV. habe zwar in seiner ersten Ansprache zentrale Anliegen seines Vorgängers Franziskus aufgenommen, etwa durch ?den Friedensgruß, die Einforderung von umfassender sozialer Gerechtigkeit oder das Bekenntnis zu einer synodalen Kirche". Das neue Kirchenoberhaupt habe in der ersten Pontifikatswoche gezeigt, dass es nicht um ein bloßes Wiederholen vergangener Positionen gehe.

(kap - sst)

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15. Mai 2025, 16:10