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Margot Friedländer Margot Friedländer  (AFP or licensors)

D: µþ¾±²õ³¦³óö´Ú±ð würdigen Holocaust-Überlebende Friedländer

Berlins µþ¾±²õ³¦³óö´Ú±ð haben die Verdienste der im Alter von einhundertdrei Jahren gestorbenen Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer gewürdigt. Mit bewegenden Worten erinnern sie an eine Frau, die sich unermüdlich für das Gedenken an die Gräueltaten des Nationalsozialismus eingesetzt und dabei eine Botschaft der Versöhnung und Menschlichkeit verbreitet hat.

Der evangelische Bischof Christian Stäblein betonte am Freitagabend in Berlin die außergewöhnliche Lebensleistung Friedländers: „Sie war eine der eindrücklichsten Stimmen gegen das Vergessen – und eine für das Leben.“ Durch zahllose Gespräche und Vorträge habe sie ihre Geschichte und ihre Hoffnung weitergegeben. Trotz des unermesslichen Leids, das sie und ihre Familie ertragen mussten, sei sie den Weg des Erinnerns, der Versöhnung und der Liebe gegangen – ein Vermächtnis für die gesamte Gesellschaft.

Margot Friedländer war bekannt für ihre klare und eindringliche Art, Menschen zu ermutigen und herauszufordern. In einer Zeit, in der Antisemitismus wieder wächst und demokratische Grundwerte infrage gestellt werden, sei ihre Stimme ein Licht gewesen, betonte Stäblein weiter: „Wir sind dankbar für das, was sie uns gegeben hat: Erinnerung, Mut, Humanität und Versöhnung.“

Archivbild: Margot Friedländer und der damalige US-Außenminister Antony Blinken
Archivbild: Margot Friedländer und der damalige US-Außenminister Antony Blinken   (AFP or licensors)

Letzte Begegnung bei der Gedenkveranstaltung in Berlin

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch hatte Friedländer zuletzt am vergangenen Mittwoch bei der Gedenkveranstaltung zum achtzigsten Jahrestag des Kriegsendes im Roten Rathaus getroffen. Dort hatte sie aus ihrer Autobiografie „Versuche, dein Leben zu machen“ vorgelesen. Koch zeigte sich tief bewegt von ihrer letzten Botschaft: „Seid Menschen!“

Nach der Veranstaltung sprach er mit Jugendlichen, die sichtlich berührt waren. „Ich habe in dem Moment gespürt, wie sehr ihr Leben, ihre Weisheit und ihre Menschenfreundlichkeit für uns ein Geschenk und eine Herausforderung bleiben.“

Margot Friedländer
Margot Friedländer   (ANSA)

Lebensweg einer Zeitzeugin

Margot Friedländer, geboren 1921 in Berlin, erlebte als junge Frau die Schrecken des Nationalsozialismus. Ihre Familie versuchte, in die USA zu fliehen, scheiterte jedoch. Sie selbst wurde im Untergrund entdeckt und 1944 nach Theresienstadt deportiert. Ihre Familie wurde in Auschwitz ermordet.

Nach dem Krieg setzte sich Friedländer unermüdlich für die Erinnerung an die Opfer des Holocaust ein und engagierte sich gegen Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung. Für ihren unermüdlichen Einsatz erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen.

Unvergebenes Ehrung durch Bundespräsident Steinmeier

Am Tag ihres Todes hätte Friedländer im Schloss Bellevue von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhalten sollen.

(kna - mg)

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10. Mai 2025, 11:26